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SPACE CHASER, Watch The Skies

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

05-2014

Label: 

Genre(s): 

Die Thrash Metal Maniacs der Berliner Band Space Chaser sind hier auf schafe-schuesse.de längst keine Unbekannten mehr, schon deren 2.012er "Demo '12" schlug vor gut 2 Jahren so explosionsartig ein, dass man bereits damals ahnen konnte, dass da so einiges mehr ginge. Die Lücke, die die hoffnungsvollen Newcomer Tracer am hauptstädtischen Firmament hinterlassen hatten, wurde so ziemlich zum richtigen Zeitpunkt vom Kometen Space Chaser erfasst und brachte wenig später mit deren Debüt-EP "Decapitron" glühende Bratpfannen an den Start, dass man überfreudig quasi von einer neuen Ära des Star Wars Zeitalters hätte sprechen können - nur eben auf musikalischer Ebenen. 

Nun anno 2.014 haben die Space Beer Durchtränkten (oder Durchtrinkenden?) einen Plattenvertrag in der Tasche, wurden im legendären Music Lab Studio (Berlin) von keinem Geringeren als dem legendären Harris Johns produziert und schicken sich mit der ersten Full Length "Watch The Skies" Langrille an ihre interstellare Vormachtsstellung auszubauen. 

Allein schon das Coverartwork dürfte jedem/ jeder Thrash Metal Maniac da draussen erste Glückstropfen in die schweißfeuchten Schlüpper kredenzen. Leider lässt sich die Info-PDF zu diesem Album nicht öffnen, weshalb ich dem Artworkzeichner nicht den namentlichen Respekt zollen kann, aber zumindest ist die erste Konstante im Space Cahaser Universum bereits gefunden: Von Hand gemalte Coverartworks. Die Coverartworks haben mit den bisherigen Releases just gemeinsam, dass immer futuristische Szenen dargestellt wurden, die Angriffe durch Ausserirdische Lebensformen suggerieren. Natürlich klingt das so gesehen viel seltsamer als es tatsächlich ist. ;-)

Musikalisch hingegen gehen Space Chaser ohne Umwege in die Offensive und schiessen mit "Interstellar Overlords" (Track 1) direkt scharf aus der Hüfte raus. Direkten Weges kommen einem (frühe) Slayer, (frühe) Metallica und Exodus in den Sinn. Soundmäßig beweist Harris Johns, dass er noch immer ein sehr feines Gespür und Gehör für amtlichen Thrash Metal Sound hat - "Loaded To The Top" (Track 2). Space Chaser wirken auf diesem Album kompakter, homogener und noch mehr als verschmolzener Craziness-Klumpen ferner Planeten, was den Songs hörbar entgegen kommt. Frontmann Siegfried Rudzynski klingt deutlich sattelfester und gezielter, was vorher noch angestrengt klang, kommt jetzt kraftvoll aus den Membranen - "Watch The Skies" (Track 3). Stellenweise merkt man Siegfried Rudzynski allerdings leichten Iron Maiden Einfluss an, was aber just als Randbemerkung notiert sei. Dass "Watch The Skies" auch Teil dieses ersten Full Lengths würde, hätte man bereits via der vorangegangenen EP erahnen können. Mit "Saucer Attack" (Track 4; Anspieltip I) geht es sogar noch weiter in der noch nicht allzu langen Bandhistorie zurück zu deren 2.012er Demo Anfängen. 

Dagegen eher neueren Datums sind amtliche Fellabklopfer wie "Waste Crawler" (Track 5; Anspieltip II) und die Bandhymne "Space Chaser" (Track 6; Anspieltip III) und lassen die Saiten glühen, während die Sägeblätter amtlich routieren und so manchem Genick ordentlich die Nackenmuskeln malträtieren dürften. Die kleinen Line Up Wechsel haben der 5-köpfigen Hydra mitsamt ihrer speckigen, patch-übersäten Kutte mehr als nur eine Frischzellenkur verpasst. Bei "Space Chaser" gibt es sogar ein paar Slayer-Pantera vermischte Rifflaufparts, die aber auch Sodom`s "Agent Orange" Album nicht ignorieren. Allein schon dieser Part ist noch viel besser als ich ihn je beschreiben könnte. Fuckin´ big WOW, anstatt Hostile. ;-) 

Auch "Decapitron" (Track 7) reiht sich (bandhistorisch, wie auch vom Albumkontext her) bestens in den Fluss heissflüssigen Stahls ein und wurde unter Harris John noch einmal der richtigen Sounddosis/ -härtung unterzogen. Gerade hier bekommen vor allem auch die Flitzefinger von Martin Hochsattel (Lead Gitarre) und seinem Kollegen Leo Schacht (Rythmus Gitarre & Backing Vocals) volles Gewicht. Da wäre selbst ein junger Schwarzenegger angehörs von Midtempo groovigem Stücken wie "Predator" (Track 8) neidvoll erblasst. Schon vom Titel her möchte man den anschliessenden "Thrashold" (Track 9; Anspieltip IV) als Tribut an Exodos verstehen. Wem angehörs dieses Albums jetzt nicht schon der Saft an der Arschkante steht, der/ die hat wohl eher den Romanzenstatus eines tiefsibirischen Yetis. Und während der wahre Metal Maniac fröhlich grinsend neue Saiten auf die Luftgitarre aufzieht, setzen Space Chaser das Ausrufezeichen hinter "Watch The Skies" mittels des einstigen Demo Openers "Undead Revenge" (Track 10; Anspieltip V). 

Wer zukünftig nicht mit Space Chaser rechnet, der/ die muss jeglicher Logik entbehren?! Berlin ist nun quasi TÜV-geprüft um eine amtliche Adresse in Sachen Thrash Metal reicher. Fetter PUNKT!

 

9,5/ 10 Schafe Schüsse

(This Charming Man Records/ Cargo Records 2.014)

https://www.facebook.com/SpaceChaserBand

Danny B

Schaf Schüsse: 

9
Eigene Bewertung: 9

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