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AUSTIN DEATHTRIP, How I Spanked Your Mother

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

04-2014

Label: 

Genre(s): 

Wenn ein Infosheet "Der Selbstanspruch ist es, schnörkellosen Death Metal mit modernen Einflüssen zu spielen..." verspricht ist das eine mutige Ansage, demnach sollte da auch etwas kommen, wenn der Albumtitel schon so ähnlich wie eine amerikanische Sitcom klingt.  

Doch der Reihe nach. Im Februar 2.011 aus verschiedenen Banderfahrungen kommend in Oldenburg gegründet, veröffentlichten Austin Deathtrip im August 2.012 bereits die Debüt-EP "Texas Bulldozer" als Gratis Download via Facebook. Es folgten diverse Lobpreisungen der Schreiberkollegen und der Studiogang für dieses Album, das von der Wacken Foundation finanziell mitgezogen wurde, um somit quasi die Soundqualität abzusichern. 

Logisch nur, dass ich bei soviel Klapperei auch das Klappern hören will, denn nur das entscheidet (immer!) über Steil- oder schlimmstenfalls Niedergang. Was mit "The Cleansing Waters Of Acheron" (Track 1) rein instrumental introducitiert, wird von "Austin Tribe" (Track 2) mit Uptempo und etwas trocken klingendem Thrash-/ Death Metal Gemisch zwischen die Double Basses gepackt. Fronter Buck Austin gesellt sich auf jeden Fall ziemlich amtlich zu den tief-growlenden Kollegen der modrigen Zunft. Nach über zwei Dekaden Death Metal Hörens kann man mindestens ein "nice" bescheinigen. Über das "(just) nice" Feeling hinaus, kommen Austin Deathtrip erstmals mit "Sheol" (Track 3), bei dem man sich nicht nur von den Arrangements her etwas hat einfallen lassen. Chuck Austin (Drummer) routiert von den Füßen, wie auch von den Armen her. Der Gesang allerdings ist noch immer etwas zu steril im Vordergrund und lässt vor allem die Gitarren oft viel zu weit im Background abblassen, was echt schade ist, zumal Songs wie "Specter In The Mirror" (Track 4; Anspieltip I) echt Spass machen und sich deutlich vom bisher Gebotenem abheben. Moderne trifft auf basisches Wurzeln und wird von klasse Bass- und Gitarrenläufen abwechslungsreich rausgezockt. Von nun an gilt der Newcomerbonus nicht mehr, schon gar nicht, wenn das Albumtitelstück "How I Spanked Your Mother" (Track 5) eine solche Prügelwalze ist. Kann man nicht, sondern muss man machen! ;-) Hier wird man stellenweise an innovative '90er Death Metal Bands erinnert, um dann aber auch einige moderne Brüll-Keif-Wechsel vor den Latz geknallt zu bekommen, wie man sie eher von diversen Metalcorekapellen kennt. Etwas besser dosiert bzw. besser eingesetzt und einigen Riffing Parts angeheftet, kommen solche Schübe durchaus mit der vollen Kraft um`s Eck, um dann auch das Trommelfell im Hörzentrum amtlich zu blasten - "Shadow Archetype" (Track 6; Anspieltip II). Wenn es hier stellenweise nicht Morbid Angel waren, die für die Gitarren/Drum Kombis Pate standen, dann weiß ich auch nicht. ;-) Was mir bislang fehlte, waren etwas mehr Groove-Parts, die direkt das Ohr öffnen. Erst bei "Vermillion Downpour" (Track 7; Anspieltip III) wirft man dieses "catchy" Netz aus. Es geht nun auch straff in Richtung Albumende, das nur nur etwas mehr als 7 Minuten entfernt ist, bis die Visitenkarte dieses Albums mit allemn Zutaten beschrieben ist. Und auch bei "Six Levels Below" (Track 8) setzt man auf kraftvollen Druck, mit kleinen Gitarrenspitzen wie ich sie aus Spawn Tagen um 2.002 herum kenne. Nach hinten raus geht es sogar flüssig modern, ja fast rockig zu, bevor "Demon Of Gadara" (Track 9) den Schuh auszieht und diesem Album die Abschlussnote aufdrückt. Mit diesem kleinen, fiesen Dämon ziehen Austin Deathtrip auch noch ein paar Register mehr, was genau das meint, findet Ihr am Besten selbst raus. ;-)

Über mehrere Durchläufe geht hier definitiv mehr als nur Durchschnittsbrei. Noch etwas mehr Dreck unter den Nägeln, die die Saiten zocken hätte nicht geschadet, zuviel Politur lässt Austin Deathtrip leider manchmal zu steril klingen, was gerade im Death Metal Hörer kosten kann. 

V.O.: 25.04. 2.014

 

6,6/ 10 Schafe Schüsse

(Eigenproduktion 2.014)

https://www.facebook.com/austindeathtrip

http://www.regioactive.de/austindeathtrip

Danny B

Schaf Schüsse: 

6
Eigene Bewertung: 6

Review No.: 

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