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DESOLATION, Desoriented

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

09-2013

Label: 

Genre(s): 

Leider lag dieses Album einige Monate ungehört im Stapel der To Do List in Sachen Reviews (was auch wegen eigener Aktivitäten so war). Desolation selbst sind mir aus Fatal Underground Weiten keine Unbekannten, irgendwann und irgendwo hatte man mal ein Interview oder eine Review eines Kollegen gelesen, immerhin sind die Hannoveraner bereits seit 1.996(!), also auch schon satte 18 Jahre mit einigen Releases aktiv. Allerdings sind unter`m Strich seltsamerweise bislang (inkl. dieses Albums) nur vier Releases herausgekommen. Nun gut, jeder so wie er/ sie kann.
Das Infosheet zum aktuellen Album verspricht Black-/ Death Metal und bewirbt die Scheibe in gewohnter Machart. Wie so oft legt man das Infoblatt beiseite und hört sich selbst ein Bild dieses thematisch orientierten Albums, dessen Grundtenor sich im Albumtitel spiegelt und diverse Bereiche wie Religion, Geschichte, Autorität(en) u. v. m. anpeilt.
Mit "Home Is Where The Heart Is" (Track 1) eröffnet man mit einer fettbratenden Soundwand, die dank der Keyboard-kreierten Sphären ordentlich Fülle innehat und gesanglich im Wechsel zwischen Black- und Death Metal wechselt. Der Black Metal Gesang erinnert an den jungen Dani Filth (Cradle Of Filth). Für einen Albumopener nicht übel! Und mit ebenfalls Cradle Of Filth ähnelndem Neuzeitbombastmomenten treten Desolation mit "Dorothy" (Track 2) einen selbstbewussten Schritt nach vorn. Musikalisch eher im Midtempo-Bombast zu Hause, dafür aber abwechslungsreich gestaltet, um im nächsten Schritt bereits das Albumtitelstück "Desoriented" (Track 3) für sich sprechen zu lassen. Hier treffen sogar Theatre Of Tragedy in bestimmten Parts im Erinnerungszentrum ein, dieser Moment jedoch wird von den kleinen, hackenden Schlagzeugparts immer wieder zwischendrin unterbrochen. Episch, orchestral, emotional, gut durchdacht. Spätestens bei "On Bloodshed" (Track 4) hat man das Gefühl, dass auch Dimmu Borgir Einfluss auf dieses Album genommen haben. Was ich bislang etwas vermisste, kommt erst bei "L`auberge d'èsolation" (Track 5; Anspieltip I) zum Vorschein. Endlich höre man frische Ideen, vor allem was die Gesangparts betrifft. Unweigerlich denkt man an Empyrium Alben der '90er Jahre und das alles im Gemisch mit allen Stärken von Desolation. Grossartig! Vielleicht haben Desolation das Album bewusst so gestaltet, dass man das Gefühl hat der Knoten sei nun gelöst bzw. ein neues Kapitel bricht im Albumkontext an, denn auch "The Sainthood Of The Fallen" (Track 6; Anspieltip II) punktet deutlich mit eigenen Ideen, Tempowechseln und Breaks, die Desolation clever eingestrickt haben. Dieser Song sollte im Liveset nicht fehlen, zumal er hängen bleibt. Beim Lesen der Songtitel dachte ich zuerst an das Original "Ave Maria" (Track 7), wessen aber nicht so ist. Allenfalls liegt hier ein Einfluss des Originals vor, denn Desolation hinterfragen hier die Religion als solche eher mit kritischen Tönen. Neu ist das nicht und haut auch anno 2.014 nicht mehr vom Hocker, passt aber in den Albumkontext in Sachen Desorientierung der Menschheit. Es wird wieder leicht sperriger - "Contagion" (Track 8), trotz des im Rahmen bleibenden Flusses. Dennoch bietet man auch unvorhersehbare Momente, in denen sich eine gewisse Dramatik hochschraubt und in Momentfülle ihr Finale feiert. Nachdem astreine Black Metal Uptempo Klopperanteile "Agnus Dei" (Track 9) wie einen Eissturm durch die Hörzeit fegen lassen, ergehen sich ruhigere Parts, um in Richtung Songende erneut dem Bombast zuzufallen. Ungewöhnlich kommt der Albumschliesser "Ich hasse ein bisschen die Welt" (Track 10), das leicht skurril, abgedreht wie auch apokalyptisch im Abgang dieses Albums ist.
Für meinen Geschmack keine zu leichte Ohrenkost, aber auch nicht unter dem Durchschnitt. Das Potential ist da und weiß bei manchen Songs zu punkten. Für mein Verständnis kamen die Stärken der Band genau dann deutlich positiv zu tragen, wenn sie nicht so nah am Cradle Of Filth/ Dimmu Borgir Gemisch sind. 

6,65/ 10 Schafe Schüsse

(Rebellion Records/ New Music Distribution 2.013)

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Danny B

Schaf Schüsse: 

6
Eigene Bewertung: 6

Review No.: 

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