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SOULFLY, Enslaved

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

03-2012

Label: 

Genre(s): 

Zwar bin ich mit dieser Review schon echt etwas spät dran, doch manches Album will wirklich erst einmal intensiver über längeren Zeitraum Gehör finden, um es dem eigenen Empfinden nach treffend beschreiben zu können. 

Nachdem "Omen" (2.010) schon deutlich mehr Thrash Metal Feuer inne hatte und Mastermind Max Cavalera auch unter Cavalera Conspiracy wieder mehr auf`s Gaspedal drückte, konnte man im Vorfeld von "Enslaved" eine vage Vorahnung  haben wohin es stilistisch gehen könnte. Nach kurzem Intro "Resistance" (Track 1) geht es bei "World Scum" (Track 2) mit gewohnten Soulfly-Zutaten los, wobei hier deutlich mehr Sperrfeuer und mehr Death Metal-geneigte Anteile das Strickmuster durchziehen. In ruhigeren Passagen fühlt man sich sogar an Slayer-Parts erinnert (ich komme leider gerade nicht auf den Song.). Der nächste Punktemagnet ist "Gladiator" (Track 4), der ziemlich ungewohnt aufgebaut ist und sicher auch im Sepultura Kontext anno 2.012 vorstellbar wäre. Besonders die Chor-Parts in der letzten Songhälfte bauen ein fast schon episches Untergangs-Szenario auf, das dennoch gut reingeht. Es geht sozialkritsch mit eher dunkel-kalter Atmosphäre weiter "Legions" (Track 5) weiter. Schade nur, daß das Tempo zwar Bestens zum Abschädeln geeignet ist, aber oftmals eher zu Lasten der Eingängigkeit geht. Das war bei vorherigen Soulfly Alben anders und konnte mehr punkten (zumindest bei mir). Als ob Soulfly meine Gedanken hätten erahnen können, geht es beim folgenden "American Steel" (Track 6; Anspieltip I) wesentlich eingängiger zu, trotz temporeicher Parts. Vor allem mit den Lyrics hat Max Cavalera sich selbst einmal wieder übertroffen. Kurz, aber zutreffend auf den Punk-t gebracht! Klasse Song! Seltsamerweise geht es nun von der Eingängigkeit her deutlich spürbar aufwärts - "Redemption Of Man By God" (Track 7). Just vom Sound her wirken die ruhigeren Parts noch immer befremdend, drückend düster, irgendwie winterlich kalt. Diese eher überdüstere Stimmung wird von "Treachery" (Track 8) in Stücke gerissen - z.T. mit Überschallparts, wie man sie aus dem Death Metal Bereich kennt. Ich persönlich finde, daß die Gitarrenanteile von Marc Rizzo in ihrer Verspieltheit ein wenig zu überladen sind (nicht nur bei diesem Song). Less is sometimes more! Mit "Plata O Plomo" (Track 9; heißt laut Google-Übersetzer: "Silber oder Blei", Anspieltip II) regiert endlich wieder das Flair, das Soulfly ausmacht. Die Exotik des Cavalera Akzents (in dessen Heimatssprache) mischt sich mit traditionell spanischen Gitarren mit Thrash/ Crossover-Flair als Mantel. Schlußlicht des offiziellen Albumteils ist das mächtig beginnende "Revengeance" (Track 11), das auch alle Soulfly Trademarks inne hat, just härter denn je verpackt. Dieser Song ist übrigens ein echtes Cavalera-Familienwerk, da der Song von Max-, Igor- und Zyon Cavalera geschrieben wurde. Bei der Digipack Version gibt es nun noch 3 Bonustracks obendrauf. "Slave" (Track 12) passt da Bestens zum Coverartwork und hätte sich am Anfang des Albums meines Erachtens besser gemacht. Hier gibt es auch bereits vertraute Soulfly Elemente- und Parts zu hören. "Bastard" (Track 13) hingegen verstört ein wenig und läßt rein textlich Fragezeichen aufkommen was Max Cavalera`s bislang immer offen gelebten Glaube betrifft. Aber das just am Rande, denn das soll jeder für sich interpretieren. Absolutes Finale ist wie immer ein Instrumental: "Soulfly VIII" (Track 14), das ich Euch selbst überlasse. Ich lehne mich zurück und genieße jetzt einfach wieder einmal. Alles in allem anfangs ungewohnt gewöhnungsbedürftig, dann besser, aber eben nicht das beste Soulfly Album. 

6,8/10 Schaf-Schüssen

(Roadrunner Records [Warner] 2.012)

http://www.soulfly.com/

Danny B

 

Schaf Schüsse: 

6
Eigene Bewertung: 6

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