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ORIGIN OF ZED, Origin Of Zed

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

07-2014

Label: 

Genre(s): 

Die Basisdaten der aus dem Erzgebirge stammenden Origin Of Zed, die 2.008 gegründet, aber erst kurz vor V.Ö. ihres 2.011er Demos als komplette Band stand, sind im einem Satz zentriert schnell aufgepunktet. 

Witzig wie auch originell ist das visuelle Comic-artige (Album-)Konzept sich auf diese Weise darzustellen. Den Rest muss die Mucke selbst bringen und das tut sie bereits beim ersten Durchlauf mit "Silent Impact" (Track 1) gar nicht mal so schlecht. Der Sound wurde schön satt und ausgewogen geschliffen, was ein Klangbild mitbringt, das Bock auf mehr macht. Rein stimmlich erinnert mich "Z.K." in den härteren Parts stark an Britta Görtz in den frühen Cripper Tagen, was bei Origin Of Zed aber durch die Clean-Melodic-Vocalparts etwas relativiert wird und daher nicht starr dem oft lieblosen Thrash Metal Gesetz des gnadenlosen Durchprügelns folgt (was natürlich auch bei Cripper nicht so ist!). Im Gegenteil Origin Of Zed gehen es modern und mit frischem Wind an - "Zed" (Track 2; Anspieltip II).  Da kann sich kein Metalhead über Ideenlosigkeit beschweren!

Mit "Hail To Destruction" (Track 3) schlagen Origin Of Zed quasi direkt mit dem Titel mit zwei sprichwörtlichen Fliegenklappen zu, zumal man den Titel als Ehranbietung an die Thrash Metal Götter Destruction verstehen kann und zum Zweiten tönt der Titel grossen Genuss voraus und genau der Thrash Metal Abklopffaktor wird hier wohlwollend (wie quasi versprochen) auch bedient. Zwar erscheint mir das Schlagzeug an manchen Stellen einen Fliegenfurz zu weit im Vordergrund, dafür leisten aber die Gitarrenklänge ganze Arbeit und riffen sägend voran als bedürfe bereits an dieser Albumstelle es der Totalzerstörung. Und irgendwie will der Gesamtsound auch im Kopfkino zu diversen Superhelden Comics passen. Ein gutes Beispiel dafür waren ja seinerzeit Entombed mit ihrem Videoclip zu "Wolverine Blues". Es muss nicht, aber es kann eben. ;-)

Zu "Calling The Chosen" (Track 4, Anspieltip II) muss ich infolge dessen auch nicht mehr viel sagen. Nur soviel: Man hätte es vielleicht sogar ahnen können (zumindest beim Erstdurchlauf), dass hier eine Abrissbirne durch die Membranen zu Ohre folgt. So sollte Thrash Metal anno 2.014 klingen. Frisch, aber dirty (deeds) genug und mit sattem, modernen Drive. Punkt. Gerade der Gitarrenfraktion "Z.K." und "L²" muss man hierbei den Daumen nach oben zuprosten(!), wobei Drummer "N.C." und Basser "S.O.D." mit Sicherheit auch ihren (nicht unwichtigen!) grösseren Gewichtungsanteil an solch´ fetten Burnern haben dürften?! Da darf "Potion" (Track 5) seliges Grinsefutter oder ggf. auch weiterer Headbangbestandteil bleiben. Erst bei "Factory Of Fear" (Track 6) kommt die Erinnerung an die (sicher unfreiwillige?) bereits erwähnte Cripper-Nähe erneut auf, während mich der Songtitel wieder an grosse Metalhelden erinnert (Fear Factory). Man könnte fast witzelnd mutmaßen, dass Origin Of Zed einfach mal diverse Bandnamen des Metal-Firmament durchgegangen sind und diese in Comic-Songstories umgewandeln wollten? Irgendwie ein interessanter Gedanke, von dem ich aber nicht weiss in wiefern er der Realität entspricht?! Es gibt über die Songs verteilt auch Death- und Heavy Metal Elemente, die sich als clevere Arrangements zwischendrin erweisen und damit dementsprechenden Nachdrucksschub verleihen - "Mountainthrill" (Track 7). 

(Bereits an dieser Stelle kann ich vorwegnehmen) Wer es bis hierher auch genossen hat, was die Erzgebirgler hier transformiert haben, der/ die dürfte höchster Wahrscheinlichkeit nach mindestens genauso in deren Netz gegangen sein?! Mal ehrlich das ist doch eine starke Ansage, die Origin Of Zed hier auffahren oder?! -"The Cave" (Track 8; Anspieltip III)- Man hat sogar stellenweise das Gefühl, dass Origin Of Zed noch etwas mehr Death Metal mitsamt Tempozug nach oben aus der Hüfte holen - "Speed Of Light" (Track 9), dann aber auch wieder mit unvorhersehbaren, neuen Arrangements um`s Eck kommen, wie es beim epischen Beginn von "In Shadows" (Track 10) der Fall ist. Sicher der Stil, den Origin Of Zed spielen ist nicht neu erfunden, aber zumindest neu arrangiert auf die ihnen eigene Weise. Jede/ -r wird da für sich an der ein- oder anderen Stelle seine Bandvergleiche ranziehen können, aber wenn man die Songs bzw. das Album als Ganzes zu genießen weiss... darf es dann eben auch mal wohlwollend leicht nach Nachine Head riechen und grooven bis auch auch der letzte Muskel mitzuckt - "Slaying Mankinds Supressor" (Track 11; Anspieltip IV). Lediglich der mitten im Stück befindliche Aussetzer will sich mir nicht so recht erklären. War das bewusst so forciert?

"Rise From The Soil" (Track 12) prügelt zum Ende noch einmal alle noch vorhandenen Energiereserven gnadenlos runter, um am Ende ein erfrischend starkes Album als Ausrufezeichen in die Metal-lisierte Landschaft gezimmert zu haben. Klasse Album, das wirklich nur haarscharf am Volldaumen vorbeigezischt ist.

V.Ö.: 25.07. 2.014

 

9,0/ 10 Schafe Schüsse

(Aural Attack/ Collectors Mine 2.014)

https://www.facebook.com/originofzed

Danny B

Schaf Schüsse: 

9
Eigene Bewertung: 9

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