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METUSA, Zahn der Zeit

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

03-2014

Label: 

Genre(s): 

Auf wann genau die Grundsteinlegung dieser sechsköpfigen Rock/ Folk/ Mittelalterlichen Band, die sowohl auf akustische-, wie auch auf stromverstärkte Weise musizieren, kann ich zwar leider nicht sagen, zumal eher spärlich Infos auf ihrer Website zu finden sind. Papyrusdick bzw. dünn in Sachen Grundinfos ging ich also an das wirklich liebevoll gestaltete Album, dessen Coverartwork sogar eine mit Händen erspürbare Reliefprägung hat. Beim Durchblättern des Booklets kam mir die Frage, ob das Booklet (inkl. aller Songtexte + liebevoll gemalter Portraits der Musiker und mehr) selbst nicht vielleicht sogar auf recyceltem Papier abgedruckt wurde? Zumindest kann man behaupten, dass Metusa sich auch über die Musik hinaus mit viel Empathie u. a. für Sea Shepherd engagieren, was schon einmal von Vornherein einen Symphatiebonuspunkt bei mir persönlich einheimste.

Für Sekundenbruchteile an den Film "Ronja, die Räubertochter" erinnert, beginnt dieses Album mit "Krieger der Spielleute" (Track 1) und mündet in rockig-popigen Mittelalterfolkklang, von Flöten umrahmt, die einen ersten Eindruck zulassen, während der männliche Gesang mich in weiter Assoziation irgendwie an Eric Fish (Subway To Sally) erinnert, das aber just stellenweise. Mit Gute Laune Partyliedern hingegen kann ich offen gestanden seltenst etwas anfangen, weshalb ich angehörs solcher Lieder wie "Gemeinsam" (Track 2) nur staunen kann, wenn andere Mucker fähig sind solche Art von Liedern lockerleicht, wie es hier der Fall ist, zum Besten zu geben. Da wissen thematisch andersartige Lieder wie "Das Biest" (Track 3; Anspieltip I) schon eher punkten, zumal es auch musikalisch direkt mitzureißen weiß. Das deutlich rocklastige Zusammenspiel verschafft sich catch-igen Laufes Raum. Ist man nun warm mit diesem Album, geht der erfrischende Wind mit dem balladesken "Auf Wolken" (Track 4) spürbar aus den Segeln und bremst die Dynamik, die aufgekommen war, ein wenig aus. Gewiss kein schlechter Song, sondern einfach nur an unglücklicher Stelle platziert. "Flucht" (Track 5; Anspieltip II) hätte sich meines Erachtens auf dem Weg in die Albummitte um einiges besser gemacht. Dank solcher Lieder brauchen sich Metusa ganz und gar nicht vor etablierteren Genrekollegen verstecken, im Gegenteil, ich könnte mir gut vorstellen, dass Metusa z. B. Anklang bei Fans von Letzte Instanz finden könnten?! Einfach arrangiert, aber catchy. Das Booklet studierend, will mir die visuelle Rahmengebung in Form eines gemalten Porsche zum Text von "Gelebt" (Track 6) nicht so ganz zusammenpassen, wenngleich das Lied selbst gut und locker reinläuft und vor allem (erstmals auf diesem Album) die Gitarrensoli von "Domenicus der Saitenreiter" dem Lied noch zusätzliche Würze verleihen. 

Beim folgenden "Gwendoline" (Track 7) musste ich seltsamerweise beim Lesen des Titels spontan an den alten Die Ärzte Klassiker "Sweet Sweet Gwendoline" denken, was sich angehörs des Metusa-eigenen Liedgutes aber sofort Zerstreung findet, storymäßig aber auch einer Frau zugetan ist. ;-) Mich persönlich weiß das Lied aber nicht gerade vom Hocker zu reißen. Mit großer Überraschung vernehme ich "Stundenglas" (Track 8) dessen Gitarrenzauber mich (nicht nur anfangs) sofort an den 3 Doors Down Klassiker "Here Without You" erinnert und die Spontanerinnerung Recht behält, wenngleich Metusa sich bekennend eher von "The Invitation" von Oriah inspiriert fühlten, was sicher eher dem Liedtext anlastet?! Kann man natürlich machen, zumal die Kombination verschiedener Stilblüten heutzutage erst ein Album ausmacht. Mit "Hüter der Meere" (Track 9; Anspieltip III) kommt ein Song der dem Sea Shepherd Engagement zugetan Bestand der heutigen Verrohung der Menschheit als inhaltliche Fahrt über die fiktive Meere aufnimmt. Solche Songs darf es gern zu häufiger geben, ganz einfach, weil sie Leben retten bzw. ein neues Tiefenbewusstsein schaffen können. Vor allem nach hinten raus kommt dank einiger spoken words eine Megagänsehaut auf! Mit "Könige von Morgen" (Track 11) findet dieses fast 45 Minuten umspannende Album sein Ende, das vom weiblichen Gesang veredelt zum Ende hin noch einmal eine anmutig-schöne Facette von Metusa zutage bringt. 

Alles in allem für die offenbar erst zweite Metusa Veröffentlichung kam hier einige Male Lust auf mehr auf, wenngleich ich auch ehrlichen Geistes sagen muss, dass auch einige nicht so starke Momente/ Lieder auf diesem Album dabei sind. Ich für meinen Teil bin gespannt auf deren nächstes Werk.

 

6,0/ 10 Schafe Schüsse

(Eigenproduktion 2.014)

http://metusa.de/ne/ 

https://www.facebook.com/Metusa.Official

Danny B

Schaf Schüsse: 

6
Eigene Bewertung: 6

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