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BOY, Darkest Visions

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

04-2014

Label: 

Genre(s): 

Na holla die Frühlingsfee was flatterte denn hier vor einigen Wochen in meinen Briefkasten?! Die Zweitband des Pipes And Pints Drummers Lukàs "Vinca" Vincour aus Tschechien. Soweit ich mitbekam, hat sich diese Deathpunk Band mit dem schlichten Namen irgendwann in der Drehe 2.012/ 2.013 gegründet und bereits 2.013 eine erste 7"-EP namens "I`M Weird" an den Start gebracht. Klotzend ohne zu kleckern warfen die fünf Mannen nun via Wolverine Records ihr erstes full length Album "Darkest Vision" auf den Markt. Grund genug das Teil (wenn es auch etwas verspätet eintraf) direkt einmal für Euch vorzuchecken.

Allein schon die auf der CD aufgedruckte Ansage "1% Punk Rock Soldiers, 99% Shiit" zeugt von Humor, den man sicher auch auf die nicht überernstzunehmende Uniformierung anwenden darf?! Diese Uniformierung erinnert stark an Bands wie Deathstars oder Manson. Wer hier politischen Anstrich wittert, irrt, denn das klare Band Statement "strikt anti-fascist, anti-racist und anti-communist!" zu sein (aus dem beiliegenden Infosheet) sollte den Standpunkt klaren Wortes festmeißeln. Dennoch hätte man die an die SS erinnernden Totenköpfe ruhig weglassen können. Wüsste ich nicht um die Glaubwürdigkeit des Bandstatements und des Pipes And Pints Drummers, hätte ich diese CD vermutlich gar nicht erst besprochen.

Das Album selbst geht direkt mit dem Albumtitelsong "Darkest Visions" (Track 1) los und ist quasi eher ein Intro mit unverständlichen Samples im Hintergrund. Erst gegen Ende wird es verständlicher. Dafür geht es bei "I Need Your Hate" (Track 2) umso verständlicher zu. Und was Boy hier vom Stapel lassen ist schöner dreckiger Punk Rock, der stimmlich eine kleine Nähe zu Pipes And Pints zulässt, aber noch genug Eigenmarke mitbringt, um nicht zuviel von dieser Nähe zu atmen. Der erste Punkteschwinger hört auf den Titel "Never Break Us Down" (Track 3; Anspieltip I) und rockt modern punkig (inklusive Pianospitzen) auf old school-ige Art das Leder geschmeidig. Auch "Back For More" (Track 4) fährt im Fluss dieser Fahrtwasser geschmeidig ins Ohr gehend mit. Frontmann Martino (von der Band Mad Pigs) wird, genauso wie das Gitarrenduo Kelso/ Olda, zum Zentrum des Boy Sounds. Schon jetzt ist klar, dass man mit diesen Jungs rechnen darf, zumal hier die Hausaufgaben gemacht wurden. Ob es an Tommy Akerholdt (Turbonegro) als Produzent liegt, dass diese Art Deathpunk so rundläuft? Man höre nur "Stay Free" (Track 5). Noch einen Zacken steiler geht es in nur 1:41 Minute bei "Stop Talking To Me" (Track 6; Anspieltip II), das sich mittels Iggy Pop/ The Stooges-Attitüde ordentlich fies auskotzt. Nach jedem Kotzgang wird man natürlicherweise ruhiger, während die Säure auf den Stimmbändern an Chemikalien glauben lässt - "Drop The Bomb" (Track 7) <=dieser Song wäre geradezu prädestiniert für die erfolgreiche Berliner Party gleichen Namens, denn auch da wird sicher oft gekotzt. :D ;-) Warum gekotzt wird, sagt das humorvolle "It Was Alcohol" (Track 8; Anspieltip III), das auf keiner Party als Hymne fehlen sollte. Melodic Dirty Punk Rock auf heissen Saiten! Ob man beim folgenden "Fashion Police" (Track 9) an Vivienne Westwood und alt-britische Punkwurzeln dachte?! Man weiß es nicht. Man weiß nur, dass es immer wieder Leute gibt, die sich gern als Szenebullen aufspielen. Aber Punk kennt keine Regeln, alles was gefällt ist erlaubt. Den Albumschliesser "Just A Number" (Track 10), der auch noch einmal mit starkem Riff beginnt (soviel sei verraten), überlasse ich Euch. Ein Album, das echt Bock macht und bei mir mit Sicherheit noch öfter laufen wird.

8,0/ 10 Schafe Schüsse

(Wolverine Records/ Soulfood 2.014)

http://boy-punk.com/ 

https://www.facebook.com/PUNKROCKHOOLIGANS

Danny B

Schaf Schüsse: 

8
Eigene Bewertung: 8

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