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ASHES OF A LIFETIME "Lorem Ipsum"

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

10-2016

Label: 

Genre(s): 

Gute 3 Jahre sind seit der vierten Release (der EP "Green"; 2.013) vergangen, via der ich Ashes Of A Lifetime kennenlernte. Auch bei Ashes Of A Lifetime stand das Line Up Karussell nicht still, im Gegenteil, von einem fast vollständigen Line Up Wechsel ist in der Bandinfo die Rede. Fakt ist, dass Ashes Of A Lifetime es mit diesem Album auf jeden Fall philosophischer angehen. 

Schon das Wort "Lorem" selbst gibt es in der mutgemaßten Latainherkunft nicht. Die Wortkombination "Lorem Ipsum" hingegen schickt den Interessierten in die Tiefen der Druckaufbereitung, wo "Lorem Ipsum" für eine Warnmeldung steht, um einen verbliebenen Blindtext nicht versehentlich in Druck zu schicken. Was das im Kontext mit Ashes Of a Lifetime bedeutet, kann jede/-r selbst frei interpretieren. Mit Blick auf die Albumtitel auf "Lorem Ipsum" gibt just ein Song einen möglichen Querverweis her, doch dazu an späterer Stelle mehr.

Mit "The Extremes Of Good And Evil" (Track 1) startet die seit geraumer Zeit an Bord spielende Bassistin Anna nun auch offiziell mit den Coburgern durch, die sich bereits 2.005 formiert haben. Schon der EP Vorläufer "Green" schaffte es ordentlich zu punkten, womit sich Druck und Spannung erhöhten, ob Ashes Of A Lifetime es auf Vollalbumlänge auch schaffen würden ihr bislang Metal-/Deathcore zugeneigtes Gemisch erneut punkten zu lassen. Bereits beim eigentlichen Opener "Open Your Eyes" (Track 2) wird klar, dass sie auch musikalisch gewachsen sind. Neben den Metal-/Deathcore Parts kommen auch Hardcore Nuancen hinzu und erinnern an so manche etabliertere HC Größe. Auch produktionstechnisch scheint das Ganze mit mehr Druck aus der Hüfte zu feuern. Besonders die Gitarrenriffs und das Schlagzeug kommen mit ordentlich Wucht vor den Mast gerannt. "All The Time" (Track 3; Anspieltip I) - erster Wow-Movement. 

Dachte ich beim Erstdurchlauf stimmlich stellenweise noch an ex- Hatesphere Jacob Bredahl, verflüchtigt sich diese Spontanwahrnehmung mit jedem Durchlauf ein Stück mehr. 

Was in der Albuminfo und auf der CD Rückseite unter "BD2k16" (Track 4) firmiert und an die Konzeptbasis von Druckaufträgen erinnert (wie eingangs angedeutet), gibt der PC-Player als "BD2016" an. Ein Insider? Auch hier gibt es grösstenteils Windungsdrehungen voller Break-Riff-Salven, die vor allem im Metalcore zum guten Ton gehören. Beim folgenden "Defenders" (Track 5) hingegen strickten Ashes Of A Lifetime noch mehr Bollwerk- und Thrash Parts ein, während aber immer wieder auch kleine Melodic Parts vorbeistolpern und es abwechslungsreich halten. 

Wer auf 'ne Kelle Beat ohne Down, dafür aber für Metalcore Upwards-Dynamism zu haben ist, der/die sollte hier unbedingt mal einchecken und ein Ohr riskieren - "Change" (Track 6; Anspieltip II). Kopfnicker Hardcore Parts nach wie vor inklusive. Obendrauf gibt es sogar satt ausgestaltete Finalsteilgänger gegen Ende.

Zwar verändert sich der Grundstil nur minimal, wird aber zumindest so kreativ/clever arrangiert, dass man die Unterschiede (sofern man bewusst dabei ist) auch raushört. Bislang ist der rote Faden straff gespannt, lässt aber zwischendurch allerdings auch mal locker und streut ein paar querlaufende-, fast schon Progressive zugeneigte Funken ein, die Ashes Of A Lifetime stilecht an mindestens einem Ende zum Brennen bringen - "Forever" (Track 7). So ganz weg ist der Machine Head Einfluss zwar noch nicht, aber offenbar hat man auch mal bei einigen Genre-typischen Vertretern reingehört. ;-) Da darf es auch mal etwas Hardcore-lastiger werden - "Scapegoat" (Track 8; Anspieltip III). Wirkt es zu Beginn von "Last Kiss Goodbye" (Track 9) noch etwas verträumt, sollte dennoch nicht zu früh gegähnt werden, denn was man hier überraschend noch von der Kette lässt, mündet in Uptempo Death-/Metal-/Hardcore Blast Gefilden. 

Das Gaspedal wird bei diesem Druck-Auftrag odentlich durchgetreten, so dass einem die Mörtelkellen nur so um die Ohren fliegen und erst spät gewagte Gitarrensoli mit Flinkflitzern die Gehörgänge scheibchenweise durchschneiden dürfen - "Eyes On Fire" (Track 10). Und wenn man schon nur noch scheibchenweise verblieben ist, darf der Finalgang -"Silhouettes Of Glass (feat. Dominik Thoma)" (Track 11; Anspieltip IV) noch die Scherbenfragmente als Garnierung obendrauf packen.

Ashes Of A Lifetime servieren hier 'nen ziemlich fetten Presslufthammer und rammen ihn mit diesem Album amtlich in den Asphalt. Ich brauch' jetzt erstmal 'ne Runde Ruhe, um den Druckluftgehalt in den Ohren runterzufahren. ;-)

V.Ö.: 31.10. 2.016

 

7,85/10 Schafe Schüsse

(Ashes Of A Lifetime 2.016)

http://www.ashesofalifetime.de/

https://www.facebook.com/ashesofalifetime?fref=ts

Danny B

Schaf Schüsse: 

7
Eigene Bewertung: 7

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