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ANTICOPS, At War With Eden (New Release; Limited Edition)

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

06-2012

Label: 

Genre(s): 

In Sachen Veröffentlichungen und Sammlerstücke sind die Berliner ANTICOPS auch szeneübergreifend so ziemlich unangefochten hierzulande - zumindest fällt mir keine einzige Band ein, die soviel Herzblut und Liebe zum Detail in ihre Veröffentlichungen steckt wie die Berliner! Diese auf 250 Exemplare limitierte Digipack-Edition des bereits im Jahr 2.001 erschienem, gleichnamigen Albums "At War With Eden" bietet einmal wieder die volle Breitseite für das geneigte Sammler-/ Fanherz. Nicht nur, daß man alle Songtexte der "At War With Eden" Scheibe als Rahmen um den Silberling innen abgedruckt hat - nein obendrauf gibt es (um es etwas vorweg zu nehmen) den Original Mix der 2.002er "Rain of Ruin" EP als Bonus serviert. Das ist schon mal oberfett! Und wo ANTICOPS draufsteht, ist im Normalfall gewohnheitsgemäß auch die Audio-Vollbedienung am Start. 

Den Beginn macht der aus 2.001 stammende Original Mix des "At War With Eden" Albums. "216/ Heart of Darkness" (Track 1) - beginnt mit einer Art Sample und was dem Introducing "216" folgt, kann nur mit "die Hölle bricht los" beschrieben werden. Man wird sich bewußt, warum die ANTICOPS als die Pioniere des Hatecore hierzulande gelten! Rein von der Geschwindigkeit schrauben die ANTICOPS hier in Hyper-Blast-Thrash-Sphären mit 1000% Attitude unter der Mütze, wenngleich der Sound des Original Mixes aus jenen Tagen stellenweise etwas zu Bass-lastig erscheint... aber vielleicht macht genau das dieses Re-Release so authentisch?! Daß diese Scheibe in der hier vorliegenden Form eine echte Rarität ist, unterstreicht u.a. auch "Down And Out (feat. Danny Militia)" (Track 2), zumal Danny Militia mittlerweile bei den ANTICOPS ausgestiegen ist und in diesem mörtelschweren HC-Beton-Gebälk eine ordentlich Kelle hinterlassen hat. Man könnte es auch "Frustrations-Umwandlung" nennen, denn wenn Frustration so dermaßen realitätsnah in die Fresse schlägt, wie beim kultgewordenen Song "TimeBomb (feat. Mike War)" (Track 3) und einem die Druckwelle so dermaßen fett wegrotzt, dann darf man schon vom Hardcore-Olymp sprechen. Wahrlich selbst Metalheads, die auf extremere Sounds abfahren, werden hier nur noch selig grinsen, da bin ich mir sicher! Besonders geil kommt auch der am Anfang von "Sons of Silent Rage" (Track 5) knarzende Basslauf, der die Tore zur hörbaren Hölle aufreißt. Einige Vocal-Parts (eines mir unbekannten Gast-Shouters) erinnern mich an die guten, alten Exploited Tage. Genau genommen haben die ANTICOPS schon jetzt gewonnen, da erscheint es einem wie alle Feiertage auf einmal, wenn man bei "Diving Deep" (Track 6) die Gitarre in Soliläufe agieren hört, die selbst Die-Hard-Metalheads in Verzückung setzen dürfte und im HC-Genre eigentlich relativ selten so gezockt werden. Als Anspieltip I empfehle ich "I Need Distance" (Track 7), das `ne fett-Punk-beeinflusste Nummer ist, die einfach nur Spaß macht! Da mutet das ebenfalls kultgewordene, felsharte HC-Gestein "Area Code 030 (German Version)" (Track 8) in Überschall-Klopper-Tempo, sowie das etwas aus dem Rahmen fallende, eher nachdenklich stimmende "Kali Yuga Pavanda (At War With Eden)" (Track 9), an, als hätten die ANTICOPS die häßliche Fratze innerer Kriege vertont. Geradeaus wie die Faust und mittenrein ohne Gnade. 

Nun beginnt das zweite Kapitel dieses Silberlings, der Original Mix der 2.001er EP "Rain of Ruin". Schon beim Titeltrack "Rain of Ruin" (Track 10; Anspieltip II) merkt man eine deutlich hörbare Soundveränderung. Hier klingt der Sound wie der alter Punk Bands, die in den End-'70ern/ Anfang-'80ern bestachen. Ungewöhnlich melodische Gast-Vocals, die nach eher weiblichen Stimmbändern klingen, geben "Rain of Ruin" einen merklich abwechslungsreichen Anstrich. Was die ANTICOPS immer schon ausmacht(e), sind die kultgeworden Songtitel wie "A.C.A.B." (Track 12; Anspieltip III), die selbstspielend die Berechtigung des HC-Throns hierzulande untermauern, auch mit den klassisch gewordenen Gang-Shouts. Direkten Abriss gibt`s mit "Mourning The Dead (Alternative Version)" (Track 13) hinterher, bei dem selbst mir mal die Worte fehlen! Zwar markiert das darauffolgende 42 Sekunden-Stück "Take My Life Please!" (Track 14; Anspieltip IV) noch nicht das wirkliche Ende, doch gefangen ist man eh längst! "Both Sides Burning" (Track 15) macht dann den Sack zu. Ich kann nur sagen, daß diese Scheibe Goldstaub in der HC-Geschichte ist und einfach Pflicht in der CD-Sammlung ist, zumal (nicht ganz nebenbei angemerkt) The Prodigy/ English Dogs Gitarrist Gizz Butt hier die Gitarrensoli beigesteuert hat. Wer also noch einen dieser Silberlinge ergattern möchte, sollte sich echt beeilen!!! Wer Vinyl lieber mag, kann sich dieses edle Stück Bollwerk dieses Jahr als "10-Sägezahn-Vinyl an Land ziehen! Doppel-Hammermarke von mir!!!

SchafSchuss-HAMMERMARKE!!!

(Core Tex/ Mad Mob Records 2.011)

https://www.facebook.com/pages/Anticops/108961252482714?fref=ts

Danny B

 

Schaf Schüsse: 

10
Eigene Bewertung: 10

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