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ALASKA "Subsequent"

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

10-2016

Label: 

Genre(s): 

Den Reviewreigen 2.017 möchte ich mit einer Band beginnen, die für mich schon seit gut 2 Jahren begeistern und das nächsten grosse Dinge mit ihrer Debütscheibe ans Ufer gewuchtet hat. Schon als ich vor einer gefühlten Ewigkeit die ersten beiden Lyric Videos sah und diese packende Soundwall mich direkt plattwalzte, war mir klar, dass diese Jungs aus Paris spätestens 2.017 unumgehbar bzw. unüberhörbar sein würden. 

Es dauerte eine ganze Weile bis dieses Album die Ziellinie erreichte, wenn man bedenkt, dass Alaska (als Band!) schon 2.012(!) gegründet haben. Nach knapp einem halben Jahrzehnt das erste Album rauszuhauen..., kann man schon mal machen. In diesem Falle hat sich das Warten mehr als gelohnt.

In Sachen Lineup kann ich in diesem Fall nur die spärliche Info geben, dass es sich um 5 Leute handelt, die aber lassen anstatt ihrer Namen lieber die Instrumente sprechen. Weder auf deren Website, noch im Booklet ihrer Albums finden sich nähere Infos. 

Doch sei's drum, schließlich geht es um die Mucke. ;-) Und die startet mit dem Opener "Hegemony" (Track 1) in typischen Metalcore-Bombast durch. Zunächst deutet sich nur vage an, was Alaska an Potential aufzufahren fähig sind. Markant für ihren Sound sind die Riffwalls, die Vocals zwischen Deathcore Scrowling und melodischem Gesang, die einem schon beim Hören das Gefühl tief drinnen entpacken und hervorholen. Wenn auch "The Mission" (Track 2) mit etwas mehr Zug nach vorn und schönen Gitarrenläufen durchwalzt, entführen die Melodic Vocals wie ein Adler weit in den Horizont hinein, dessen kann man sich kaum erwehren. Dabei leistet auch der Alaska Drummer einen hervorragend Job. Beatdownanteile, Bombast... es läuft verdammt rund!

Und dann kommt der Song, der mich bis zum Albumrelease u. a. zeitvertröstet hat - "Midnight Sun" (Track 3; Anspieltip I). Grösstartiges Brett mit megaviel Feeling, das du beim Hören als einen Teil von dir erkennst. Weite, Weite und die Geborgenheit fliehender Stürme. Big, bigger, huge Wow! Es mag ja Metalcore Bands en masse geben, aber so hochkonzentrierte Zündung habe ich lange, lange Zeit nicht mehr vernommen! Diesen konstanten Eindrücken, die den Fels in der Brandung markieren und mit dem Coverartwork stimmig verschmelzen, dieses "Bämm! Bämm! Bämm!" Feeling, das ganz ohne Proletengetöse mit Ficker-Attitüde auskommt, wird auch der als Videoclip umgesetzte "Blue Castle" (Track 4; Anspieltip II) mehr als gerecht. Selbst im Moment, da ich aktuell dem Finalgang nur mit einem Ohr (das andere ist leider zu) nachgehen kann und mich an alte Monoradio Zeiten erinnert fühle, steigt die Vorfreude Alaska bald wieder in der Umarmung ihrer geballten Duschlagskraft hören zu können. 

Dass dieser Bombastsound so dermaßen steil aufgeht, ist auch der eindeutig perfekt abgeschmeckten Produktion zu verdanken. Wenn schon modern vom Sound, dann bitte so!  Man kann sich also, sofern man nicht genießend mitgeht, ganz zurücklehnen und die "Nine Lives" (Track 5) durchziehen lassen, um auch mal an verträumten Ufern wie zu Beginn von "Juvenoia" (Track 6; Anspieltip III) zu landen, die rein instrumental auskommen, ab dem Mittelteil auch etwas bildvoller werden und damit in weiter Ferne ein klein wenig an ihre Landsmänner Alcest erinnern. Wenn das Stück dann ausgeträumt ist, folgt eine leicht erneuerte Albumversion von "In Search Of Lost Time" (Track 7; Anspieltip IV), die sich zunächst etwas ungewohnt anhört, sofern man die Lyric Video Version gewohnt ist. Der Unterschied besteht an den eingestrickten Könnersachen bzgl. der Instrumentalisten bei dieser Albumversion. Natürlich darf es auch mal etwas Hardcore-lastiger zugehen, wobei die Metalcore Anteile trotzdem nicht weg sind - "Self Defeating" (Track 8; Anspieltip IV). Wer also auf 'ne gepflegte Kelle Propellermucke und Prügel im Ohr steht, wird hier fachgerecht zusammengefaltet wie ein Blatt Papier beim Origami. 

Mit "Preface To Disaster" (Track 9) gibt es zum runden Absch(l)uss dieses saustarken Debütalbums noch einmal die volle Wandbreitseite an Alaska Facetten. Wer seine Mucke so detailverliebt und straight zockt, der hat sich jeden einzelnen Punkt verdient. Volltreffer! Ich bin total angefixt. Eines der stärksten Alben des Jahres 2.016 überhaupt. "Subsequent" dürfte auch 2.017 locker über einen längeren Zeitraum musikalisch abdecken. 

Schafe Schüsse Hammermarke!

10/10 Schafe Schüsse

 

(Alaska 2.016)

 

https://www.facebook.com/thisisalaska/

Danny B

Schaf Schüsse: 

10
Eigene Bewertung: 10

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