Montag, 14.04. 2.014,
"Ektomorf Retribution Tour 2014" @ K17, Berlin-Friedrichshain
Ektomorf (HUN), Vengince (USA), Cold Snap (CRO), May The Silence Fail (GER)
http://www.ektomorf.com/
http://www.vengince.com/
http://www.cold-snap.com/
http://www.maythesilencefail.com/
Nachdem der Sonntag mit computertechnischen Dingen die To Do List dominiert hatte, war ich zum neuen Wochenbeginn direkt am Weiterackern, um die Dinge am Laufen zu halten, die des täglichen Flusses bedürfen. Flüsse ganz anderer Herkunft schickte auch der Himmel über den Tag verteilt immer wieder mit stürmischen Winden erdwärts, so dass ich den Knirps-Regenschirm an diesem Tag direkt immer im Anschlag mit dabei hatte, um nicht wie ein Bierdeckel durchzuweichen, wenn das Nass mich heimsuchen würde. Doch irgendwie schien der Himmel mit mir zu sein, denn weder beim kleinen Einkaufsgang, noch bei meiner täglichen Joggingrunde weinte der Himmel so herbsttrüb wie über weite Strecken des restlichen Tages. Lediglich Abends, 10 Minuten bevor ich mich zum Aufbruch in Richtung K17 fertigmachte, schien das Glück mit dem einbrechenden Regenwolkendunkel entschwinden zu wollen und ließ eine weitere Wolkenausschüttung walten. Um ehrlich zu sein, beschlichen mich echte Zweifel, ob viele unentschlossene Leute den Weg ins K17 antreten würden? Nun ja, ich würde es ja sehen.
Gegen 19:40 Uhr machte ich mich auf den Weg, der just von ein paar erträglichen Tropfen gesäumt war. Ich hatte mich im Vorfeld mit Bandkollegin Liane und ihrem Freund Karsten am S-Bahnhof Frankfurter Allee verabredet, um von dort aus gemeinsam zum Konzert zu starten. Dort angekommen waren die Beiden pünktlich und stilecht punky-stylisch (wie man es gewohnt ist) bereits am Warten. Karsten reichte mir zur Begrüßung direkt ein Bierchen, das mich von innen her erfrischte, während die steife Nordwindbrise äußerlich auf Herbst machte. Am K17 angekommen warteten bereits einige Leute vor dem Eingang und glühten auch ein wenig vor. Liane und ich zogen es vor lieber direkten Weges ins trocken-warme Halleninnere zu gehen, auch um keine Erkältung zu riskieren, da wir am 26.04. ein erstes, gemeinsames Livedate in Greifswald im Kalender stehen haben. Das Musikerdasein lebt sich fit und gesund definitiv angenehmer! ;-)
Noch vor dem Reingehen wurde mir per Tourposter in Erinnerung zurückgerufen, dass Vengince Teil dieses Tourpackages sind. Just zur Erklärung warum ich diese Tatsache erwähne, "Relentless" - der Sänger von Vengince ist (wie auch Liane) in meinem ersten Buch(teil) "Scene Made, Vol. 1, Punk & Hardcore" zu Wort gekommen, man kennt sich also schon eine Weile. Logisch, dass meine Freude über dieses Wiedersehen dem Abend noch zusätzlich einen weiteren besonderen Anstrich verlieh!
Als wir reinkamen spielte bereits die erste Band May The Silence Fail, die wir eher flüchtig als bewusst mitbekamen, da wir direkt erst einmal schauen wollten, ob wir Relentless (Vengince) oder Zoli (Ektmorf) am Merchandise Stand finden würden, um sich zu begrüßen. Relentless war tatsächlich direkt am Merch Stand und sein Gesicht erhellte sich freudig, als er mich auf sich zukommen sah. Ein Handschlag zur Begrüßung, eine kurze "Bros in Mind"-Umarmung und die Freude über das Wiedersehen füllte den Raum mit viel Gesprächsstoff über die jeweiligen Entwicklungen unserer Lebenswege. Auch "Father" (Keyboarder von Vengince) und deren Gitarrist erkannten mich direkt wieder, was nach gut 4 Jahren und einigen Tourneen eine echte Leistung ist! (okay vielleicht hat auch Facebook ein wenig geholfen?!) Wie auch immer, wir sprachen über Gott, seine Welt und die Entwicklungen von Vengince, auch in Bezug auf die amerikanische Innen- und Aussenpolitik. Liane und Karsten hörten indes eher zu, da sie kaum Englisch sprechen.
Wenig später fragte ich den Ektomorf Gitarristen Tomi, ob Zoli Backstage wäre? Ich bat ihn Zoli auszurichten, dass ich da sei, was er netterweise direkt tat. Er winkte mich in Richtung Backstage, ich gab das Winken an Liane und Karsten weiter, um Zoli gemeinsam kurz Hallo zu sagen. Aus dem kurzem Hallo in Sachen Wiedersehen wurde ein schönes Gespräch, dessen Inhalt auch wieder den jeweiligen Entwicklungen zugewandt war. Zoli wirkte ein wenig müde. Vielleicht war er auch einfach nur ein wenig angespannt wegen der bevorstehenden Show? Man weiß es nicht. Nach einem kurzem Wiedersehensfoto, das deren Roadie knipste (Karsten musste dringend auf Toilette), gingen wir wieder zu Relentless, so dass Zoli und seine Jungs noch etwas Zeit für sich vor der Show hatten. Am Vengince Stand erhielt ich von den Jungs sogar ein kleines Give away. Thanx for that nice gift friends!
Nachdem nun auch Cold Snap bereits mit ihrem Set durch waren, blieben uns just Vengince und Ektomorf übrig. Und was Vengince mit ihrer Show boten, machte mich schon ein wenig stolz, dass ich sie und deren Potential vorahnend in meinem Buch gefeatured hatte. Zwar hatten Vengince einige Wechsel im Line Up seitdem ich einst mittels ihres 2.008er Albums "As It All Sours" mit ihnen in Kontakt gekommen war, geschadet oder allzu tiefgreifende Auswirkungen hatte das aber nicht. Den Titelsong des Albums "A Turn For The Worst" widmete Relentless per Ansage in meine Richtung, was eine echt liebe Geste war und einem einmal wieder das gute Gefühl vermittelte, dass man trotz aller Hürden, Wegunebenheiten und Substanzgrenzen den richtigen Weg mit dem Buch gegangen ist, wenngleich es einem keinen finanziellen Lohn eingebracht hat, so geht der wirklich wertvolle Lohn durch solche Gesten straight ins Herz. Es geht gewiss NICHT(!) darum mich selbst zu pushen oder gar zu glorifizieren o. ä., nein hier geht es um gegenseitige Wertschätzung und Respekt. Beides Dinge, die ein fester Bestandteil der Band Vengince sind. Das merkte auch das Publikum, das mit zunehmendem Showverlauf mehr Gefallen am Vengince Sound fand. Die K17 Halle hatte sich bereits bei Vengince bestens gefüllt und die Innentemperaturen stiegen in angenehme Grade.
Nachdem das Vengince Set gut ins Rund gelaufen war, folgte die Umbaupause für Ektomorf. Der Ektmorf Roadie hätte der jüngere Bruder von Nationalelffußballer Mesut Özil sein können, die Ähnlichkeit war verblüffend. Lediglich die haarfarbe differierte. Nachdem dann soweit alles stand, ging es mittels epischen, leicht von Dead Can Dance beeinflusstem Gänsehaut-Intro mit der Ektmorf Show los.
Zoli und seine Jungs gaben von Anfang an alles. Ob "Redemption", "Last Fight", der akustische Gänsehautsong "To Smoulder" (den Zoli allein mit Akustikgitarre zum Besten gab), "I Know Them", aktuelle Nummern wie "Numb And Sick", "Face Your Fear" oder das kultige "Outcast", die Crowd jumpte, klatsche und tat wie Zoli ihnen gehieß. Mit anderen Worten legten Ektomorf quasi ein Heimspiel hin, was Zoli mit mehreren Dankessagungen in Richtung Publikum auch honorierte. Alles in allem war dann kurz vor Mitternacht Ende im Gelände. Einmal wieder haben Ektomorf, trotz Zolis hörbarer Heiserkeit, einen Abrisspunkt eingespielt.
Liane, Karsten und meine Wenigkeit gingen dann nach kurzer Verabschiedung von Relentless in Richtung S-Bahn, wo wir uns von einander verabschiedeten und jeder für sich um ein gutes Konzert reicher in die nächtlich-heimische Richtung fuhr. Wieder liegt eine B-Road-Wegstreckenmeile mit gutem Feeling hinter mir.
In diesem Sinne,
Euer Danny B.
Neueste Kommentare