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MULTITALENTFREI, Albumtitel einfügen

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

11-2012

Label: 

Genre(s): 

Bevor jetzt jeder denkt ich hätte mich im Albumtitel vertan... NEIN, das ist von den fünf "Parkbankphilosophen" (wie sie sich selbst umschreiben) aus dem Raum Eisenach (Thüringen) absolut so gewollt bzw. kann jeder Besitzer dieses Albums selbst kreativ werden und einen selbsterdachten Titel auf das bunte CD-Cover kritzeln. Was ich anfangs noch für zu sehr Pop-geneigten Melodic Rock halte, wird ausgerechnet von einer Posaune (!) in Richtung Ska zertrötet - "Troimerei" (Track 1). Also alles direkt noch mal auf Null geeicht und Neudurchlauf! Mit "N.O.R.D." (Track 2), das mich rein von der gesanglichen Betonung immer wieder an die heutigen Pyogenesis erinnert, geht also da weiter wo ich aufgehört hatte. Zugegeben noch immer tue ich mir nicht gerade leicht mit allzu fröhlichen Liedern, aber sei`s drum, vielleicht ändert sich das ja irgendwann einmal?! Zumindest kann ich schon einmal vorwegnehmen, daß man so talentfrei gar nicht ist, denn handwerklich ist das Gehörte definitiv kein Nichts - ganz im Gegenteil. ;-) Ebenfalls positiv anzumerken ist, daß diese fünfköpfige Band durchaus auch brisante Themen angeht - "Organraub" (Track 4), selbiges aber textlich mit einer großen Humorkelle vermengt, so daß es nicht zu kopflastig wird. Trotzdem bleibt dieser Song ganz fies unterschwellig hängen. Eine ganz andere Thematik tut sich bei "Kacken" (Track 6; Anspieltip I) auf. Nicht gerade delikat, aber witzig, zumal das beschriebene Szenario der ersten Strophe z.B. eine "Don`t wanna have"-Situation ist, man aber trotzdem darüber lachen kann. Besonders gefällt mir hier das Gesangsduett von Cellistin Lisa und Schlagzeuger Spudi, was den Song klanglich merklich aufpeppt. Auch die Mehrgesang-Parts beim anschließendem "Überholspur" (Track 7) kommen echt gut, wenngleich der Song selbst irgendwo zwischen Reggae und Ska rangiert. Manches Mal denke ich irgendwie an die NDW-Zeit in den '80ern zurück (warum auch immer?!), als man noch tagtäglich deutschsprachige Musik im Radio hörte. Ob es an der Wah-Wah-Effekt gestützten Gitarre bei "Ein Lied für die liebe" (Track 8) liegt? Auf jeden Fall darf es ruhig mehr davon sein! Und damit meine ich jetzt nicht die NDW-Zeiten! Und dann kommt er, dieser Moment, den ich seit Jahren nicht erlebte: ein Gute-Laune-Song, dann auch noch schwer im Ska zu Hause (beides Dinge mit denen ich mich bislang nie so recht anfreunden konnte; bis auf super wenige Ausnahmen, die JAHRE her sind!)... das Thema zwickt und zerrt und deutet an, daß diese Art "Geplatzte Parade" (Track 9; Anspieltip II) in nahezu jedem Trend-überfressenen Club dieser Welt zu erleben ist. Ab Mitte des Songs geht es dann auch direkt steil in Richtung Uptempo. Gefällt! Die ganze Zeit (er-)wartete ich auf `ne schöne, runde Punk Rock Nummer mit ordentlich Schmiss... und auch dieser Moment wird zu später Minute auf diesem Album mittels "Turbojugend" (Track 10; Anspieltip III) belohnt bzw. bedient. Es geht doch! Die letzten beiden Songs "Wegfliegen" (Track 11) und "Hugo`s Wege" (Track 12) überlasse ich Euch. Cellistin Lisa dürfte gern öfter singen, z.B. im Wechselgesang mit  einem der männlichen Kollegen, denn das steht den Multitalentfrei(en) doch schon recht gut. Alles in allem für den Anfang nicht schlecht. Und dank eines kürzlich gewonnenen Bandcontests stehen die Zeichen für Multitalentfrei offenbar auch bestens?! Ich bin gespannt wie es musikalisch weiter geht?!

6,6/10 Schaf-Schüssen

(Eigenproduktion 2.012)

https://www.facebook.com/multi.talentfrei?fref=ts

Danny B

 

Schaf Schüsse: 

6
Eigene Bewertung: 6

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