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HARM/SHELTER "Paycheck"

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

06-2016

Label: 

Genre(s): 

Highlevel Fun, nachdem ich bemerkte, dass diese Scheibe hier definitiv keine(!) Split ist, musste ich selbst lachen. Ich meine 'ne Split zwischen einer Kultband wie Shelter und einer Berliner Old School Death Metal Band namens Harm hätte mich auch vor Erstaunen aus den Latschen kippen lassen, stattdessen 'ne eher lupenreine Hardcore Band aus Giessen, die es bereits seit 2.011 gibt. Hardcore Bands, die es unter's Dach eines Labels wie BDHW Records schaffen, müssen eigentlich nur mit Schmackes, Leidenschaft und Attitude dranbleiben, dann sollte es auch auf einem gewissen Level rundlaufen?!

Bis auf eine Demo aus dem Jahr 2.012 und der 7" Vinyl "The Evil Within" (*2.014) scheint man bislang noch eher etwas in der VÖ Schmiedephase zu sein, die mit "Paycheck" als erstes Full Length das Rund abbrettern soll. Zwar erschien "Paycheck" bereits im Sommer 2.016, aber wie das im Hause schafe-schuesse.de so ist, geht manchmal auch ein Album einen etwas längeren Weg in Sachen TÜV Check.

Mit "Eternal Crusade" feat. Detriment (Track 1) wird stiltreu die Tür aus dem Rahmen gerifft und lässt an Old School HC aus den '90ern denken, wenngleich sich nach hintenraus auch etwas Slowparts ausstrecken. Genug gepennt, "Suppression" (Track 2; Anspieltip I) zündet im Direktlauf und würzt die Eigenmarke (dieses Mal ohne Gast) nach. Frontmann Jay bewegt sich flüssig durch angespielte Riffbreaks, genauso wie durch die Superflow-Catch-Parts. Macht direkt Spaß diesem gut ausbalancierten Sound zu lauschen. Harm/Shelter haben das Zeug sich in den Kreis der öfter gern gehörten HC Kapellen zu spielen, zumal auch "For The Low" feat. Mad At The World (Track 3) zum vielschichtigen HC Rundbretterlauf wird und erste-, noch dezenterte Gangshouts mitbringt. Vor allem die sludge-igen Slowparts gefallen mir persönlich besonders gut. Aber auch Rapcore Songs, die etwas Body Counts Einfluss genascht haben dürften, kommen klasse rüber - "Mr. Brown" feat. Gone To Waste (Track 4; Anspieltip II). Vor allem die eingenfarbigen Vocals gegen Ende machen dieses Stück zum Must Play. 

Dass Harm/Shelter auch ohne Gäste Ohren zu pflücken imstande sind, untermauern sie im Direktanschluß mit "Venom" (Track 5; Anspieltip III) bei dem es vor allen die Gitarrenläufe sind, die stärker im Zentrum stehen. Die Vielfalt der Arrangements und die Stilblüteneinschüsse (auch aus saitenverwandten Genres) machen Harm/Shelter zu einer Adresse, die man zukünftig fett markiert auf dem Zettel haben sollte. Es sind auch unerwartete Stilblüten wie das Hip Hop Beat-ige "Vom Schatten ins Nichts" (Track 6; Anspieltip IV), die direkt abholen und den Weg direkt ins Herz nehmen. Harm/Shelter haben die Eier zu machen, was sie wollen - genau so muss das. 

"Interlude" (Track 7) markiert rein instrumental eine Art Halbzeit und liefert mit "D.F.T.R." (Track 8) einen starken Steilgangkickstart die zweite Albumhälfte. Man nickt sich hierbei nicht just durch den Song, sondern trifft auf kraftvolle Parts, die die Schrauben fester in die Bretter zurren, ohne zu viel an Tempo aufzunehmen. Selbst Bollwerkparts wie bei "Gomorra" feat. Gone To Waste (Track 9) gehen saufett klar. Zurück zum Rapcore, dieses Mal auch mit etwas mehr Tempo in den Backen, lässt man "Judgement" (Track 10; Anspieltip V) von der Kette. Wer hier nicht abgeht, muss die Betonschuhe angezogen haben?!

Mit "Satan's Breed" (Track 11) und dem Ultrakick-Rausschmeißer "Mindcontrol" feat. Toni BDHW (Track 12; Anspieltip VI) haben Harm/Shelter sich zu den Post-Neuentdeckungen 2.016 hinzugesellt. Oberkantengeile Scheibe!  

P.S.: Fans der Jungs von Lionheart können hier blind zugreifen. ;-)

8,85/10 Schafe Schüsse

(BDHW Records/Soulfood 2.016)

https://www.facebook.com/harmshelter

Danny B

Schaf Schüsse: 

8
Eigene Bewertung: 8

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