Neuen Kommentar hinzufügen

Bild des Benutzers DannyB

HOBBS ANGEL OF DEATH "Heaven Bled"

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

02-2017

Label: 

Genre(s): 

Peter Hobbs und seine Angel(s) Of Death, aus dem Land der crazy hüpfenden Beuteltiere, meldete im Oktober letzten Jahres wieder Ansprüche auf den pechschwarzgetönten Thron an, auf dessen Fertigungsdatum man das Jahr 1.986 eingebrannt ausmachen kann. Hobbs Angel Of Death gelten unter Old School Metalheads als die "australischen Slayer", nur mit dem Unterschied, dass Hobbs AOD deutlich fieser rumkeifen und hassdurchzogen am Stuhl der Religion(en) sägen. Wenn ich da an Peter Hobbs abgedrehte Grimassen denke, meint man, dass Peter Hobbs vermutlich notfalls sämtlichen Leute aus dem päpstlichen Gefolge die Roben zerfressen oder zumindest pechschwarz vollsabbernd einfärben würde. 

Nachdem zuletzt die Compilation "Hobbs' Satan's Crusade" (*2.003) die Runde durch die globale Schwarzkuttengemeinde gemacht hatte (für Einsteiger kann man dieses Release empfehlen), sah sich der Mittfünziger gefordert neue Leute zu rekrutieren und releasemäßig nachzulegen. Dieses Eisen wurde wahrscheinlich von zig Nervenlegierungen überzogen bis es den australischen Himmel bluten ließ. Mit "Il Mostro Di Firenzi" (Track 1; zu dt. "Das Monster von Florenz") jagt Hobbs seinen neuen Sound zwischen Old School Thrash und deutlicher Black Metal Dominanz (bzgl. Gitarren) durch dieses Höllentor. Da mir weder Infosheet, noch Promo Copy vorliegen (*Peter Hobbs antwortete mir ich solle doch einfach den YouTube Stream des Albums nehmen; der allerdings kommt gänzlich ohne Einzeltitel und Basisinfos aus), muss ich mit den  eilig zusammengetragenen Minimal-Rechercheinfos vorlieb nehmen. 

Da ich vor einigen Jahren mit Hobbs AOD kurzzeitig hierzulande unterwegs war und die Band in jenen Tagen davon sprach bald im "Music Lab Berlin" -dem Studio von Kultproduzent Harris Johns- aufzunehmen, nehme ich stark an, dass dieser letztlich auch "Heaven Bled" produziert hat? Das allerdings sei OHNE Gewähr gemutmaßt.

Bereits "Walk My Path" (Track 2; Anspieltip I) machen Hobbs AOD klar wo sie sich heutzutage stilistisch aufstellen. Querverweise zu Death Angel/Whiplash Querverweise kann ich persönlich nicht ausmachen, da es eher stark Black Metal orientiert bleibt in Sachen des Hobbs'schen Neuzeit-Bollwerksounds. Das ungewöhnlich ruhig beginnende "Final Feast" (Track 3; Anspieltip II) erinnert zu Beginn ein klein wenig an Metallica's "Fade To Black", mündet allerdings in ein Slayer beeinflusstes Sperrfeuer aus Gitarrenblitzgewittern, dass Kerry King höchstselbst hinter seiner Sonnenbrille vorbeischielen würde. Hier wird die Rübe amtlich zermatscht. Die Gitarrenarbeit jedenfalls ist qualitativ Thrash/Death/Black Oberliga. -"Suicide" (Track 4)- Es geht komplett Old School zu, ohne dass es zu überaltbacken klingt, eher im Gegenteil die fies-keifenden Hobbs'schen Stimmbandkiller dürften so manche/-n freudig durchdrehen lassen. 

Dass aber auch '80er Trademarks nie komplett abgegolten sind, hört man u. a. bei "Drawn And Quartered" (Track 5; Anspieltip III). Bei dem man an das kultgewordene-, selbstbitelte '88er Hobbs AOD Debütalbum zurückdenkt. Fast schon epischen Black Metal serviert man mit dem Albumtitelstück "Heaven Bled" (Track 6; Anspieltip IV), wo erneut Slayer Einflüsse durchkommen. Im Direktvergleich zu Slayer, kann man mit Fug und Recht behaupten, dass gerade die Bands, die in den '80ern Saiten wie auch Nacken zum Glühen brachten, gerade in den letzten Monaten/Jahren wieder mächtig Dampf ablassen. Da wundert es nicht, dass die Arrangements präzise gesetzt klingen und immer wieder vom Schlagzeug abgedroschen werden als ginge es um gelegentliche Prügelschübe - "Sadistic Domination" (Track 7). Überschallnachschub inklusive - "Son Of God" (Track 8). Gewiss, Lovesongs wird man in diesem Leben von Hobbs und seinen Todesengeln nicht mehr hören. Zwar geht es beim folgenden "Depopulation" (Track 9) ziemlich finster doomig einsteigend los, wird dann aber Richtung "Down Under" und noch weiter 'gen "Süden" geschickt. Der Film der bei dieser Scheibe durch die Steppen wütet, schreit regelrecht nach einem Videoclip, doch ob Hobbs AOD Euch den Gefallen erfüllen, steht derzeit an ganz anderen Wänden eingemeißelt.

Erneut Old School und eher ruhig beginnend, läuten Hobbs AOD den Finalgang mit "TMMF" (Track 10) ein, bei dem deutlich mehr Raum für die Instrumentalfraktion bleibt. Zwar klingen die Arrangements stellenweise ähnlich, wissen sich aber dennoch immer wieder abwechslungsreich zu präsentieren. Ein lupenreine Thrasher wie "Hypocrites" (Track 11; Anspieltip V) hätte sich auch auf älteren Releases nahtlos eingefügt. 

Sicher, "House Of Death" oder "Marie Antoinette" sind ganz hauseigene Klassiker, ich bin allerdings sicher, dass man bezüglich Ermüdungserscheinungen bei Hobbs AOD keine Sorgen haben muss. "Abomination" (Track 12; Anspieltip VI) unterstreicht diese Tatsache noch einmal doppelt fett und rückt "Heaven Bled" in die engere Auswahl der Old School tönigen Thrash-/Dearth-/Black Metal Alben des Jahres 2.016.

8,5/10 Schafe Schüsse

(High Roller Records/Soulfood 2.016)

https://www.facebook.com/HobbsAngelOfDeathOfficial/

Danny B

Schaf Schüsse: 

8
Eigene Bewertung: 8

Review No.: 

Tags: