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HATESPHERE "New Hell"

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

11-2015

Label: 

Genre(s): 

Die dänische Abrissbirne Hatesphere hat es nach dem Ausstieg von Rostkehle Jacobn Bredahl (*stieg 2.007 aus) trotz diverser Veröffentlichungen nicht mehr so richtig aus dem Keller geschafft, wie hart der Fünfer auch am Sound und der Unterfederung gearbeitet hat. Erst 2.016 bekam ich via YouTube und Komplettstream des Albums "New Hell" Wind von neuen Hatesphere Klängen. Erst als ich bei Spotify eincheckte, stellte ich fest, dass "New Hell" so new gar nicht mehr ist, zumal es bereits Ende 2.015 erschien.

Doch sei's drum, man kann einer Band wie Hatesphere doch gern mal eine zweite Chance geben, auch ohne Jacob Bredahl, wenngleich ich persönlich gerade ihn für stimmlich schwer markant halte. "The Executioner" (Track 1) öffnet die Tore zur neuen Hölle und scheint sich zunächst tatsächlich wieder etwas mehr an glorreichen "Serpent Smiles And Killer Eyes" (*2.007) Glanztaten zu orientieren, was auch "Lines Crossed Lives Lost" (Track 2; Anspieltip I) noch etwas dicker unterstreicht. Allerdings klingt es soundtechnisch etwas erdiger und realistischer in Sachen Gitarren. Hier geht das Less Is More Prinzip auf. Leider fehlt es stellenweise noch ein wenig an Ideenschlenkern, trotz Soli. Zum Abschädeln reicht es aber - "Head On Spike" (Track 3), es braucht leider dennoch deutlich mehr.

Vielleicht bringt etwas Sludge und leichter Crowbar Anteil, der von minimaler Obituary/Death Metal Würze ummantelt, mehr auf die Waagschale, womit man hier fast mit Doom auf Tuchfühlung geht. "The Longest Haul" (Track 4; Anspieltip II) weist deutlichen '90er Jahre Einflüsse auf und geht mit jedem weiteren Durchlauf besser ins Ohr und spinnt dort sein Netz. Dagegen bolzt "Your Sad Existance" (Track 5) mal eben offensiv thrashig in bester Tankard Art die Membranen zur TÜV Einfahrt. Allerdings sollte man trotz des Tankard Vergleichs keine gute Laune Mucke erwarten. Der Abwechslungsreichtum steht Hatesphere in der Tat sehr gut, denn der ruhige Beginn bei "On The Shores Of Hell" (Track 6; Anspieltip III) bleibt in rein instrumentalen Gefilden, um Platz für den zackigen Albumtiteltrack "New Hell" (Track 7; Anspieltip IV), der an Hatesphere Glanztaten anschließt und direkt riffig rundgroovt. Kasper Kirkegaard, der damalige Neuzugang am Mikro, empfiehlt sich hier (trotz leichtem Stimmeffekt) selbstkeifend.

Überhaupt gehen die Vocals irgendwo zwischen Hardcore und mancher '90er Death-/Thrash Metal Band durch den Moshpit. -"Master Of Betrayal" (Track 8)- Schade nur, dass (bis auf wenige Ausnahmen bislang) der richtige Kinnausklapper fehlt. Leider hat man Songs wie "Human Cesspool" (Track 9) auch woanders in ähnlicher Kantenwinkelung schon gehört. Erst im letzten Songviertel wird es interessanter, da auch mal kirchenverorgelte, space-ige Klänge eingeflochten wurden. Zum Abschluss tieftönt "The Grey Mass" (Track 10; Anspieltip V) noch einmal ein paar Punkte auf den Bonuscredit von Hatesphere. Am Ende fragt man sich immer wieder ob dieses Album ingesamt etwas auf zu sicher thrashy gehalten wurde oder ob Hatesphere nur Anlauf für ein stärkeres Album genommen haben? Ich für meinen Geschmack bin ziemlich zwiegespalten. Kann man mal beim Hausputz durchlaufen lassen, aber der MP3 Player für unterwegs würde da eine Diskussion anfangen, trotz guter Momente. 

6,0/10 Schafe Schüsse

(Massacre Records/Soulfood 2.015)

http://www.hatesphere.com/

https://www.facebook.com/hatesphere666/

Danny B

Schaf Schüsse: 

6
Eigene Bewertung: 6

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