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STATUES ON FIRE "No Tomorrow"

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

08-2016

Label: 

Genre(s): 

Brasilien gilt noch immer als "exotisch" wenn es um die Kultur neben Bossa Nova und Karneval in Rio geht. Namen wie Sepultura, Cavalera, Krisiun, Sarcófago sind noch die bekanntesten Namen, die aus dem Schatten des Zuckerhuts/des Regenwaldes hervorgetreten sind. Da wundert es nicht, dass auch im Zusammenhang mit der aus Santo André stammenden-, 2.013 gegründeten Band Statues On Fire auch Querverbindungen zu erwähnten Namen aufkommen. 

Etwas verwirrend taucht in der Albuminfo der Name Derrick Green (*Sepultura) auf, der mit Statues On Fire Frontmann André Alves gemeinsam bei dem Metal Projekt Musica Diablo aktiv ist. Doch diese PR-strategischen Querverweise bräuchten Statues On Fire eigentlich nicht, zumal nach 18 Jahren Hardcore- und Punk Rock mit Nitrominds im Rücken und der Tatsache, dass das Statues On Fire Debütalbum "Phoenix" (*2.014) noch im Erscheinungsjahr zum "Independent Album Of The Year" Brasiliens gewählt wurde, das doch jede Menge über die Qualität dieser Band aussagt.  

Mit "No Tommorrow" möchten Statues On Fire nun in erneuter Zusammenarbeit mit dem Produzententeam Marcello Pompeu und Heros Trench (*beide Members von der Metal Band Korzus) nun an ihre Erfolge anknüpfen, ob das gelungen ist, kann ich nur bedingt subjektiv sagen, da mir das Debütalbum bislang nicht zu Ohren gekommen ist. Da man aber so oder so besser ein Album an sich selbst misst, dürft Ihr gespannt weiterlesen. ;-)

Leider kenne ich von den Artworks her nur das Cover, das allerdings macht schon mal schick was her und suggeriert eher eine zeitgemäße Metal/Metalcore Band als das, was hier letztlich ertönt. Mit "Lay On Others" (Track 1) heißt es dann einsteigen und Abfahrt. Der erste Höreindruck erinnert sofort an NOFX, die vom Schlagzeug her mit Thrash Metal Drummer losfahren, dabei aber den Tanz auf Messers Schneide zwischen zu sterilem- und dirty Sound riskieren, wenngleich es zu grossen Teilen dann doch etwas zu sauber produziert wurde. Auch "My Shoes Are Tight" (Track 2) klingt für meine (subjektiven) Ohren eher nach Pop Punk, denn nach Punk Rock- oder Hardcore Schule. Die Ami-Pop-Punk Einfärbung ist dabei leider nicht zu verleugnen. Brasilien vermutet man beim Hören bislang so gar nicht als Herkunft, das aber mag subjektiven Erwartungen unterliegen?! Musikalisch zocken Statues On Fire zwar stellenweise amtliche Gitarrenarbeit, gehen es aber eher im Midtempo an, so dass NOFX als ungefährer Vergleich auch eher in weitere Ferne rücken. Schlecht ist der Sound nicht, passt allerdings eher in die Sommerzeit. Von Metal fehlt hier übrigens jede Spur. Bislang bleiben die Arrangements ähnlich popig und erweisen sich leider als "schon mal woanders gehört" - "Nowhere Is Always Where I Go" (Track 3).

Erst mit dem Albumtitelstück "No Tomorrow" (Track 4; Anspieltip I) wird es peppiger und abwechslungsreicher, somit auch interessanter. Warum nicht direkt in diesem Drive? Zwar verfällt "Nevertheless" (Track 5) danach wieder etwas in Richtung abgebremster Fahrt, hört sich aber nicht ganz so dahingeplätschert wie die ersten drei Stücke auf diesem Album an. Dank der Vorabinfos wartete ich (vor allem beim ersten Durchlauf) die ganze Zeit auf den angepriesenen Bambix-nahen Sound. Erst mit "Minority Ain't No Longer Just A Few" (Track 6; Anspieltip II) kommen endlich mal härtere Saitenschübe/-anschläge auf und lassen deutlich mehr Sozialkritik und dirty Sound aufkommen. Vielleicht hätten Statues On Fire einfach ein paar Songs weggelassen sollen und besser als Fill Up für EPs oder Compilations genutzt, dann säße der Ersteindruck vielleicht nicht ganz so fies stur hintendrin?! Zumindest geht der Flow nun besser ins Rund, egal ob rockig "Cause For Alarm" (Track 7) oder semiballadesk wie bei "You Shattered" (Track 8). 

Kein leichtes Unterfangen diese Scheibe. Vielleicht liegt es an der Machart, vielleicht auch an der Jahreszeit? Eindrücke, Geschmäcker sind ja nun einmal subjektiver Natur. Mit Zug nach vorn und nicht zu viel Pop im Sound, trotz melodiöser Läufe - so gefallen mir persönlich Statues On Fire am Besten - "Nothing Is Really True" (Track 9; Anspieltip III) und kommen dem Erfolgsrezept diverser Pop Punk Rock Bands näher. Klar, selbstbewusst zu sagen "Nothing To Prove" (Track 10; Anspieltip IV) geht vollkommen in Ordnung, zumal es hierbei echt catchy zugeht, dennoch entscheidet sich mit jedem Album top oder flop neu. Ich für meinen Teil bin bei Statues On Fire echt zwiegespalten. Songweise echt stark im Soundfutter, andere Male zu low, zu lasch, zu lässig/cool. Ich warte dann doch mal lieber auf das nächste Album, um für mich die Antwort zu finden, ob ich Statues On Fire in die engere Playlist aufnehme oder nicht.  

5,7/10 Schafe Schüsse

(Rookie Records/Cargo Records/Finetunes 2.016)

http://www.statuesonfire.com/

https://www.facebook.com/statuesonfire/

Danny B

Schaf Schüsse: 

5
Eigene Bewertung: 5

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