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V.A. "BMT Radio Compilation, Vol. 3"

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

01-2015

Label: 

Genre(s): 

Internetportale mit eigenem Radio sind wichtig für eine bunte Vielfalt in der Musikszene, zumal diese auch global hör-/nutzbar sind. Unter dem Kürzel BMT (=bestmusictalent) hausiert seit einigen Jahren ein Team, das diverse Leistungen anbietet, die auch mir schon angeboten wurden (ich diese allerdings nicht beansprucht habe). Bei Interesse macht Euch am Besten ein eigenes Bild auf deren Website. Da ich keine Erfahrungen mit BMT gemacht habe, kann ich allerdings nichts dazu sagen, ob deren Servicepakete auch dementsprechend professionell sind und etwas bringen?!

Im Falle der hier vorliegenden, hauseigenen Compilation hat man 17 verschiedene Bands auf eine D.I.Y. finanzierte CD gepresst. Zwar gibt es kein Booklet, das die vertretenen Bands vorstellt, aber das hat den Vorteil, dass man sich einfach mal unbedarft jede Band anhört, ohne klischeehafte Voraberwartungen zu haben. 

In meinem Falle bekam ich diese CD dank der Berliner Band Rebentisch gereicht, da Mastermind Sven Rebentisch von meiner Vorliebe für Compilations weiß. (Danke noch mal an ihn!) Die Jüterboger Band Six, die schon seit 1.992(!) in so ziemlicher jeder Ecke Deutschlands gespielt haben, eröffnen diese Compilation mit der Pop Ballade "Mein Herz, mein Blut, mein Fleisch" (Track 1), die wahrlich Radiotauglichkeit -weil leicht verdaulich- hat. Da gehen Under Authority mit "Eliminate" (Track 2) etwas dunkler (fast Gothic) zur Sache. Ich würde deren Stil (zumindest bei diesem Song) als eine Art Pop Goth bezeichnen, leicht vergleichbar mit einer Mischung aus H.I.M. und Scream Silence, allerdings nicht unbedingt, was die Vocals angeht. 

Skurril mutet da die Schlager Darbietung von Sebastian Baumert an, die man sicher nicht erwartet. "Mit dir durchs Universum" (Track 3) erinnert mich an eine Mischung aus Andy Borg und Florian Silbereisen, wenngleich der Beat auch moderne Pop Nähe suggeriert. Ähnlich skurril, wenn auch musikalisch anderen Genres anhaftend, mutet das etwas schräge "I Feel Fine" (Track 4) von Freak Electric Band an, das am ehesten in sehr weiter Ferne an Bob Dylan erinnert, aber letztlich eher die Fußnägel weiter einrollt, die vorab Sebastian Baumerts Lied schon vorgeweicht hat. Da kann das Goth Stück "Kein Tag ist für die Ewigkeit" (Track 5) von Schattenlust nur punkten. Wenn man das Stück oft genug hört, bleibt es sogar ein wenig hängen. Leider kommen die bisher gehörten Songs dennoch nicht über das Mittelmaß hinaus, was auch bei "Spark Of Praise" (Track 6) von Silent Behavior so bleibt. Echt schade, weil es dieser Compilation eher matten-, statt satten Glanz schenkt. 

Die Band Brennstoff, die schwer nach Krawallbrüder Kopie klingt, sorgt deshalb für erste Abwechslung - rein stilistisch. Die eher einfach gehaltene Mucke klingt wie eine Mischung aus Krawallbrüder und den jungen Berliner Weisse. Deren "Kleider machen Leute" (Track 7) reißt mich aber auch nicht so wirklich vom Hocker. Dann lieber die Westernhagen zugeneigte Nummer "Baggerschacht" (Track 8; Anspieltip I) von der Brucher Blues Band. Das erste wirkliche Highlight auf dieser Compilation! 

Als ich den Titel "Zeig mir den Weg" (Track 9) beim Lesen der Tracklist dieser Compilation das erste Mal gelesen habe, dachte ich spontan an ein Böhse Onkelz Cover, was aber nicht der Fall ist. Was Cosma Nova hier zu Ohren kommen lassen, ist eher eine Mischung aus Helene Fischer und Blutengel. Glaubt Ihr nicht? Dann hört mal rein. Nach etwas Monotonie im Stück, weiß Sergeant Pluck Himself's "This City" (Track 10) den Blues Funk Pop sogar leichter reingehen. Musikalisch auf jeden Fall interessant, mehr aber leider auch nicht. :/ Hoffnung bringt das rockige "Mit Flammen in den Augen" (Track 11) von Mental Hospital mit. Vom Rezept her, erinnert das hier zu hörende stark an eine bestimmte Band aus Südtirol und lässt gemischte Gedanken/Gefühle aufkommen. 

Das starke "Love In Vain" (Track 12; Anspieltip II) von Prairie Lizards, das den balladesken Blues/Soul aufkommen lässt, markiert das nächste Highlight auf dieser bislang eher schwachen Compilation. Gut, dass Rebentisch mit "Denen Du etwas bedeutest" (Track 13; Anspieltip III) dieses Hochlevel halten können, wenngleich Rebentisch stilistisch eher im tanzbaren Dark Wave/Gothic zu Hause sind. Wenn man dann infolge dessen die ersten Takte von "Sun Is Out There" (Track 14; Anspieltip IV) hört, denkt man unweigerlich und sofort an Maria Carey's "Without You". Ob das von Elke Marleen Schumacher bewusst so forciert wurde, bleibt ihr Geheimnis. Stimmlich ist Elke Marleen Schumacher allerdings ebenfalls ein Highlight auf dieser Compilation. 

Diese Compilation hat auf jeden Fall etwas von lose zusammengewürfelten Mixtapes früherer Zeiten, denn anders kann man sich die leicht trivialen Stilumbrüche nicht erklären. Zwar tönt "Albtraum" (Track 15) von Drachenfelz gar nicht mal so schlecht, aber an der Grösse der Musikszene gemessen, ist "Albtraum" allenfalls auch just Durschnitt. Etwas besser wird es mit dem vorletztem Song auf dieser Compilation, der von Divamee kommt und auf den Titel "Craven" (Track 16; Anspieltip V) hört. Kann man laufen lassen. Mit dem David Bowie nahen "Into The Rain" (Track 17) von Fools & Kings geht eine insgesamt eher schwache Compilation dem Ende zu. Mit Best Music Talent im wörtlichen Sinne haben nur wenige Bands/Künstler dieser Compilation etwas zutun. Für geschenkt kann man diese Compilation nehmen, kaufen würde ich sie mir sehr wahrscheinlich nicht. Die Punkte haben hier nur wenige Bands eingespielt.

5,0/10 Schafe Schüsse

(BMT 2.016)

http://www.bestmusictalent.de/

https://www.facebook.com/Bestmusictalent-190992890998079/

Danny B

Schaf Schüsse: 

5
Eigene Bewertung: 5

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