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SHOTGUN JUSTICE "State Of Desolation"

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

01-2016

Label: 

Genre(s): 

Die eckige Vita dieser Old School Heavy Metaller aus der Ecke Hannover/Wolfenbüttel/Peine ist schnell an den interessierten Metalhead gebracht: 2.003 gegründet. Aktuell sucht man, wie wohl viele Bands aus diesem Genre, noch Bretter, denen man das Metall aufziehen darf. 

Da so eine Prise Old School nicht schaden kann, testete ich dieses Debütrelease mal an, wenngleich ich ja nicht so der Knarrenfreund bin. Nichts desto trotz beginnt "State Of Desolation" mit Intro "Proclamation Of War" (Track 1) interessant, dem "Blood For Blood" (Track 2) folgt und von den Rhythmusgitarren her ein klein wenig an Judas Priest erinnert, während Sänger Marco Kräft beim ersten Durchlauf vom stimmlichen Klang noch etwas gewöhnungsbedürftig klingt. Für den ersten vollwertbaren Track ganz okay, allerdings (da bin ich ganz ehrlich!) nichts, was direkt vom Hocker reißt, aber was nicht ist, kann ja bekanntlich noch werden. "Blessed With Fire" (Track 3) tönt da schon interessanter und auch eingängiger. Die Produktion ist zwar glasklar, aber auch etwas zu trocken vom Sound her, zumindest was den Gesang betrifft, so dass einiges an Feeling verloren geht. Wirklich schade!

Vom Tempo und Riffing gibt es nichts zu meckern. Gut dass bei "Nothing Left To Fear" (Track 4; Anspieltip I) deutlich mehr Feeling aufkommt. Was so ein ein kleiner Hauch von Stimmeffekt ausmachen kann...! Wenn das Stück selbst auch mal sperrig-kantige Momente hat, macht es trotzdem Laune und fräst sich sogar hintenrum leicht in die Hirnwindungen ein. '80er/'90er Stilmischung gibt es auch serviert, "Nemesis (A Global Killer)" (Track 5; Anspieltip II), bei dem man übrigens mit Belinda Schönfeld auch weibliche Gastunterstützung am Mikro hat, die stark an Tarja Turunen erinnert, damit aber auch Klassik einbringt. An Gästen hat dieses Album übrigens noch mehr zu bieten, aber das findet Ihr bei Interesse selbst raus. ;-) Mit "The Scales Of Justice" (Track 6) kommt ein balladeskes Instrumentalstück zum Zuge, das die zweite Albumhälfte einläutet, die dank "Head Full Of Bullets" (Track 7) auch etwas mehr Druck mitbringt. Was deutlich auffällt, Marco Kräft singt die Worte so klar, dass man die Texte locker heraushören kann. 

Shotgun Justice gefallen mir bislang am Besten, wenn sie sich etwas mehr aus dem sicheren Terrain herauswagen, wie das z. B. zu Beginn von "Forsaken" (Track 8; Anspieltip III) der Fall ist und so endlich auch mehr Feeling durchkommt. Das Stück hat stellenweise sogar leichte Doom Metal Momente, was ein wenig an Solitude Aeturnus erinnert. Wobei die funkensprühenden Gitarrensoli von Erik Dembke zu den Stärken von Shotgun Justice zählt. Stilistisch geht es in ähnlichem Lauf weiter, wobei Midtempo regiert - "Harvest The Storm" (Track 9). Vom Arrangement her versuchen Shotgun Justice etwas mehr Abwechslungsreichtum einzuweben, was dem Gesamtgeschehen zugute kommt. Zum Finale gibt es das Albumtitelstück "State Of Desolation" (Track 10) als letzte Kugel aus der Knarre. 

Alles in allem ein solides Album, das mit etwas mehr Dreck im Sound deutlich mehr Feeling innehätte und stellenweise etwas mehr Drive hätte vertragen können. Zur Barbeschallung in Sachen Chillout geeignet.

 

5,3/10 Schafe Schüsse

(Kerenkraftritter Records/Alive 2.016)

http://www.shotgunjustice.de/

https://www.facebook.com/shotgunjusticegermany/

Danny B

Schaf Schüsse: 

5
Eigene Bewertung: 5

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