Neuen Kommentar hinzufügen

Bild des Benutzers DannyB

DUEL "Fears Of The Dead"

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

02-2016

Label: 

Genre(s): 

Es sind vor allem die Bands jüngeren Gründungsdatums, die einem diese Archäologen-Entdeckerstimmung rauskitzeln. Am Anfang weißt du nie ob du gerade (subjektiv gesehen) grenzwertigen Schrott oder einen echten Schatz entdeckst. 

Auch die US-amerikanischen Texaner von Duel sind eine Band dieser Kategorie, die in dieses Stimmungsfeld fallen, zumal sie sich erst 2.015(!) gegründet haben, allerdings schon im kommenden Monat ihre Debütscheibe vorlegen. 

Musikalisch sieht das Quartett sich im Bereich Tripped Out Stoner/Doom Metal und nennt beeinflussende Paten. Es fallen so illustre Namen wie: Captain Beyond, Sabbath, Buffalo, Dust, Pentagram, James Gang, Grand Funk, Thin Lizzy, Jerusalem u. v. m.. Klingt aurf jeden Fall interessant für den Stoner/Doom/ Metal-Intessierten. Noch spannender aber ist, ob Duel sich auch über die Stilbeschreibungen hinaus zu empfehlen wissen?!

Mit dem Debütalbumtitelstück "Fears Of The Dead" (Track 1; Anspieltip I) geht es schön Rock 'n Roll-ig los und lässt '70er Rock mit Black Sabbath Einfluss losfließen. Soundmäßig bewegt man sich in sehr angenehmen Pegelbereichen und weiß vor allem durch die ebenso angenehme Stimme von Tom Frank anzumachen - sowohl das Licht, wie auch das Zentrum, das den Bewegungsdrang steuert. Wenngleich ab Songmitte deutlich der Fuß vom Gaspedal genommen wird und sich zähflüssigere Doom-Masse einschiebt. Für einen 5:51 Minuten langen Opener eine reife Leistung! Mit "This Old Crow" (Track 2; Anspieltip II) folgt ebenfalls schöner Stoner Rock, der erneut mit '70er Jahre Rockflair (mit Thin Lizzy Nähe) vermengt das Zeug hat sich vor allem für die Clublandschaft zu empfehlen. Denkt man bei dem Begriff "Doom" immer unweigerlich an düstere Klanglandschaften, die selbst die Nacht noch schwärzer aussehen lassen, hier spielt sich aber eher das Gegenteil ab, denn es geht eher beschwingt mit positiver Aura zu. Dennoch dachte ich stellenweise an Cathedral's '70er Rock Phase.

Selbst "The Kraken" (Track 3) tönt eher nach '70er als nach 2.016er Datierung. Spontan denke ich an einige Alice Cooper's Werke aus dieser Epoche. Zwar finden sich auch immer wieder mal Gitarrensoli ein, wirken aber nie überladen oder wie auf Egofang. Just das Tempo bleibt in ähnlichen Fahrtspuren. Man möchte spätestens bei "Fell To The Earth" (Track 4; Anspieltip III) auf eine Duel Show gehen. Duel schaffen es mit spielerischer Leichtigkeit mehr Bock auf Stoner/'70er Rock zu machen, was frei übersetzt den Garantieschein auf Tasche hat, dass man dieses Album nicht so schnell in die eigene Sammlung abtauchend/verschwinden lässt, sondern hiermit einen ersten heissen Anwärter für den Sound zum Frühlingsübergang am Start hat. 

Die Spielweise der Songs hat eine einfache, leicht verdauliche Basis und wird vor allem vom Gesamtfluss/-sound und dem bestens eingepassten Gesang zum Ohrenfänger - "On The Edge" (Track 5). 

Duel taten gut daran mit "Electricity" (Track 6) den etwas schnelleren, minimal hervorstechenden Aus-der-Reihe-Brecher an diese Albumstelle zu platzieren, weil es Frische mitbringt. Es wurde zwar bislang keineswegs langweilig oder gar monoton, aber im Gesamtlauf brauchte es einfach etwas Frische. In etwa so wie einen leichten Windhauch, der den Genuss noch intensiver- und damit erst rund macht. Vielleicht sind hier die Erfahrungen der beiden ex-Scorpion Child Members das Zünglein an der Waagschale in Sachen Ausbalancierung?! Es bleibt jedenfalls auch mit "When The Pigs Ared Fed" (Track 7) und dem über 8 Minütigen "Locked Outside" (Track 8; Anspieltip IV) auf hohem Niveau. Vor allem die kleinen, fein nuancierten Wechsel (in Sachen Tempo, wie auch Stil) sind es, die dieses Album zum Hauptgewinn machen. 

Es gibt wenige Bands, die im Direktanlauf ein solch' heißes Eisen einzuschmieden imstande sind, Duel aber haben genau das getan und dürften in naher Zukunft (sofern sich nicht direkt auflösen; auch das gab es schon) ordentlich im Fokus stehen. Verdient hätten sie es allemal! Diese Scheibe geht butterweichen Flusses direkt auf meinen MP3 Player. 

 

V.Ö.: 12.02. 2.016

 

Schafe Schüsse Hammermarke!

10/ 10 Schafe Schüsse

(Heavy Psych Sounds/Cargo Records)

https://www.facebook.com/DUELTEXAS/timeline

https://duel3.bandcamp.com/

Danny B

Schaf Schüsse: 

10
Eigene Bewertung: 10

Review No.: 

Tags: