Neuen Kommentar hinzufügen

Bild des Benutzers DannyB

SPIDER CREW, Too Old To Die Young

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

05-2014

Label: 

Genre(s): 

Die aus New York City und Wien multikulturelle Spider Crew sind den Insidern des  europäischen Hardcore Underground längst ein Begriff. Immerhin haben nicht mehr viele Bands (wie einst auch Anticops) zwei messerscharfe Mic-Shouter am Start, nebst in diesem Fall des optisch auffallenden Jimmy (Gitarrist), der neben seinen Kollegen unweigerlich ins Auge fällt. 

Gegründet hat man sich 1.999 in Wien und seitdem sind auch schon einige (5) Releases (u. a. auch in Amerika) ins Rund gebrettert worden, so dass das Fundament längst gehärtet ist. Ich selbst habe die Spider Crew in den letzten Jahren nun auch schon ein paar Mal live gesehen und war angenehm überrascht worden, höchste Zeit sich endlich mal einem Album der Jungs zu widmen, das mit "Too Old To Die Young" in diesen Tagen auch im Briefkasten lag (allerdings offenbar bereits im Mai 2.014 erschien).

Vom Artwork her könnte das Cover mitsamt des Albumtitels derzeit nicht aktueller den salzigen Finger auf die global-politisch-erhitzten Gemüter legen, wenn man aber genau darüber nachdenkt ist schon das Coverartwork eine klare Absage an Säbelrasseleien und Kriege jeglicher Art. Die Message ebnet den Weg stilecht zum Album, das mit dem Albumtitelstück "Too Old To Die Young" (Track 1) per Sample eröffnet, direkt vorpunktet und straighten Weges ordentlich Wut aus dem Bauch in Richtung Gehörgänge zum Rundumputz schickt, um den Alltagsdreck an Propagandascheisse und Machtpokereien rauszufegen, wobei auch einige klassische Gangshouts und Melodien eingestrickt wurden. "Give Me A Break" (Track 2) setzt daraufhin in nur 1:27 Minute punkgeistig den I-Punkt. Vom Schlagzeug her gibt es hier sogar waschechte Thrash Metal Momente zu hören, was aber nicht strange rüberkommt, sondern songdienlich passt. Mit "Punks 'N Skins" (Track 3; Anspieltip I) gibt es den Brückenschlag zur Punk- & Oi-Szene, womit der Sham 69 Spirit mit eigenem(!) Text wirklich klasse in modernen Spider Crew Sound umgesetzt wurde und so der erste Ohrwurm für jede Party bzw. für jedes Konzert im Anschlag steht.

Da ist es nicht allzu easy mit "Vienna Riot" (Track 4) an diesen Lauf anzuknüpfen, weshalb der Song selbst auch etwas schwerer reingeht, was bei Konzerten sicher einfacher sein dürfte/ wird?  Ähnlich geht es mit dem leicht in Agnostic Front Nähe tönendem "Sick Of You" (Track 5) weiter, das einige Durchläufe mehr braucht bis es reinläuft. Ganz anders bei "Through Their Veins" (Track 6; Anspieltip I), das von einem Basslauf eingeleitet eher in die Leichtkostabteilung geht und zwischen Spoken Words auch ordentlich Singalongchor mitbringt. Klasse Song! 

Erneut kommt eine Rotznummer "You Better Recognize" (Track 7) zum Einsatz, die aber deutlich besseren (trotz Kürze) Anklang findet, dank der leichten The Exploited Färbung. Am Ende macht "Still Crazy But Not Insane" (Track 8) den Sack dieses fast 20 minütigen Albums zu und hinterlässt einen Geschmack, der ein wenig mit Fast Food vergleichbar ist, es schmeckt nicht Jedem/ Jeder, es sei denn die Zutaten bringen Frische auf die Geschmacksrezeptoren und sind nicht der Massenindustrie unterworfen, was der Spider Crew bei einigen Songs echt gut gelungen ist. (meinem subjektiven Geschmack nach)

 

6,9/10 Schafe Schüsse

(WTF Records 2.014)

https://www.facebook.com/pages/SPIDERCREW/162857257128147

Danny B

Schaf Schüsse: 

6
Eigene Bewertung: 6

Review No.: 

Tags: