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V.A., Compendium Of Metal, Vol. 7

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

07-2014

Label: 

Genre(s): 

Es ist schon etwas her, dass ich mal eine Compilation auf dem (Schreib-)Tisch hatte, um ein Mehrgängemenüt aus gehärtetem Stahl genießen zu dürfen. Aus der "Compedium Of Metal" Serie habe ich bereits die beiden Vorgängerexemplare in der Sammlung, die man von Zeit zu Zeit auch immer mal wieder gern auflegt. Das symphatische Paar, das hinter dem italienischen Label Metal On Metal steckt, gibt sich immer wieder echte Mühe und lässt jede Menge Leidenschaft mit einfliessen, was man schon allein an den Artworks sieht, die dieses Mal von den Basisfotos (Coverartwork) her in der in Thüringen ansässigen Schmiede eines lieben Freundes von mir entstanden sind. Und wenn man das Coverfoto sieht, liegt die Idee ja greifbar nahe, wurde aber seltsamerweise erst von diesen beiden Füchsen so umgesetzt.

Seit der letzten Compilation dieser Reihe scheinen Metal On Metal Records sogar aufstrebenderweise deutlich gewachsen zu sein, zumindest wenn ich nach der Fülle an Bandnamen gehe, die sie mittlerweile vertreten. Somit dürfte die schöne Regelmäßigkeit dieser Compilationserie auch für 2.015 in nicht allzu grosser Gefahr sein?!

Für diese Compilation unter dem Untertitel "Vol. 7" hat man erneut Bands aus aller Welt am Start, die mehr oder weniger den Ursprüngen mit ihren Stilen Tribut zollen. Den Opener geben dieses Mal die Amis von MELIAH RAGE mit "When We Wake" (Track 1), die mit ihrem eher dem Midtempo zugeneigtem klassischen Heavy Metal auf sehr angenehme Weise das Feuer entzünden, als sei`s das eines Streichholzes. Danach wird es um einige Nuancen düsterer, als mit "Chastiser" (Track 2; Anspieltip I) von unseren Landesmännern OUTRAGE, die mit ihrem Old School Black-/ Thrash Metal Gemisch ein wenig an Sodom, Celtic Frost und sogar leicht an Venom erinnern. Nachdem sie mir auch schon auf den beiden Compilationvorgängern gut gefallen haben, sollte ich doch mal ein Album der bereits 1.983 gegründeten-, unterberwerteten Outrage ordern?! Als könnte es für die ersten drei Tracks nicht kontrastreich genug sein, schicken die Macher die Schweden von MOTRALICUM mit dem doomig eingefärbten "Necromancer" (Track 3) in die Gewürzküche, was im ersten Moment ein etwas harter Cut ist, sich dann aber wie von selbst relativiert. Mir persönlich ist dieser Song im Endeffekt dann aber dennoch etwas zu monoton, weshalb sich dann auch die Stimmung deutlich anhebt, als das Thrash Metal Brett "You're Going Down (Under The Ground)" (Track 4; Anspieltip II) von den Italienern HI-GH das Gaspedal durchtritt und frischen, modernen Thrash Metal zwischen zeitgemäßem- und old school zugeneigtem Sound in die Gehörgänge schickt. Vergleichsweise fallen mir die einstigen Berliner Neuhoffnungsträger von Tracer ein, von denen der Gitarrist heutzutage bei Space Chaser spielt und damit auch etwas von diesem Sound, wie ihn HI-GH hier ähnlich zocken, rübergerettet werden konnte. Ein erstes HI-GH-light auf dieser Compilation! 

Erfrischend und neu an dieser Compilationausgabe ist, dass ich erstmals einen Livetrack vernehme, der von den Amis von SKELATOR mit einem klassischen Heavy Metal Stück "Victory" (Track 5) mit gut hohen Tönen von Frontmann Jason Conde-Houston zu einem 6:00 minütigem Zelebrationsbrand wird. Die Briten von ARKHAM WITCH hingegen sind längst keine Unbekannten mehr. Sie kommen mit schönem '80er Rumpelsound und dem Song "Beings Of Fire And Vengeance" (Track 6; Anspieltip III) um`s Eck und erinnern leicht an ganz alte Judas Priest Sachen, als Rob Halford noch nicht so an Klötenabklemmgesang dachte. (Spass! Ich mag Judas Priest selbst mega gern!) Auch bei diesem Stück geht es eher langatmiger zu (6:01 Minuten). Ein weiteres, überraschendes Highlight ist der Beitrag von ALBERT BELL'S SACRO SANCTUS, der trotz der exotisch anmutenden Homebase Malta einen klasse Midtempo-Doomer namens "The Tears Of Ishtar" (Track 7; Anspieltip IV) an den Start bringt und damit eine witterungsbeständige Visitenkarte hinterlässt. Das Schöne daran ist, dass sich hier keine spontanen Vergleiche finden, was natürlich für den Song spricht.Das Beste an Compilations (früher wie auch heutzutage) ist, dass man bei den ersten Durchläufen immer wieder seine kleinen Freudenmomente (bestenfalls natürlich) hat und dass man solche Zusammenstellungen mindestens genauso mögen lernt, wie normale Alben. 

Stimmlich sehr an die "In The Sign Of Evil" Ära von Sodom erinnernd, empfehlen sich die Spanier von SKULL BASTARDS mit "Evil Night" (Track 8) auch ein wenig, allerdings klingt mir deren Sound insgesamt noch nicht ausgereift genug. Skull Bastards sind auf jeden Fall vom Gründungsjahr her (2.012) die tauffrischeste Band dieser Compilation. Erneut folgt ein Hardcut zum frühen Manowar Sound, dem die Amis von ATTACKER sich mit "The Glen Of The Ghost" (Track 9; bestehen seit 1.983) verschrieben haben. Nach diesem Stück bekomme ich wieder Lust auf "Battle Hymns", "Hail To England" oder auch das "Sign Of The Hammer" Album. Wenn schon Heavy, dann lieber etwas eigenständiger, wie es die 2.008 hierzulande gegründeten SACRED GATE mit "Path To Glory" (Track 10) tun. Wenngleich deren Songtitel auch ein wenig an Manowar erinnert, weiß die Stimme von Jim Over diese Nähe in die Weiten der Prärie zu verbannen. 

Es darf dann auch wieder doomiger werden. Die Stunde der Malteser von NOMAD SON, die mit "Orphaned Crown" (Track 11; Anspieltip IV) zwischen Midtempo und Candlemess, Solitude Aeternus Doommarke eine recht gute (imaginäre) Figur machen, was auch dank der Uptempoparts so ist. Ähnlich tönen auch die Schweden von STONEGRIEF beim folgenden "For Madmen Only" (Track 12), nur eben mit weniger Nähe zu genannten Bands. Bei den Schweden geht es auch wesentlich traditioneller in Sachen Doom zu, Uptempoparts sucht man hier vergebens, was aber nicht heisst, dass es langweilig oder gar monoton zuginge, im Gegenteil! Soundmäßig erdiger geht es mit DOOMSHINE`s "Creation" (Track 13) weiter, was erneut ein Livemitschnitt ist. Der Bandname lässt stilistisch richtig mutmaßen, was es für meine Ohren nun etwas zu doomüberladen zum Ende dieser Compilation macht. Da reissen BLOOD ATONEMENT mit "Blood Atonement" (Track 14; Anspieltip V) das Ruder noch einmal ordentlich rum und retten das Ende dieser Compilation mit ihrem Speed-/ Thrash Metal Rundumschlag vor einem lahmen Ende.

Wieder einmal eine sehr abwechslungsreiche Compilation, die gern noch mehr Stilmischungen vertragen könnte. Alles in allem lohnt es sich aber definitiv diese Compilation in der Sammlung zu haben!  

 

7,35/ 10 Schafe Schüsse

(Metal On Metal Records 2.014)

http://metal-on-metal.com/ 

https://www.facebook.com/MetalOnMetalRecords?fref=ts

Danny B

Schaf Schüsse: 

7
Eigene Bewertung: 7

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