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DONKEY PILOTS, Garbage Man

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

01-2013

Label: 

Genre(s): 

Nachdem ich die Donkey Pilots im Mai 2.014 bereits live in der Königsdisziplin "Akustikmusik" [neudeutsch: "Unplugged"] erleben durfte (siehe auch Schafe Schüsse Rubrik "B-Roads"), brauchte es etwas intensiverer Auseinandersetzung mit deren musikalischen (Er-)Schaffen. Netterweise gab mir die Band selbst deren schick illustriertes, aktuelles Album mit dem Wunsch sie wissen zu lassen, was ich von deren Album hielte, mit auf dem Weg, das bereits im Januar 2.013 erschienen ist. Sicher, das mag schon etwas her sein, aber da man Musik eher als zeitloses Gut sehen sollte, spielt Zeit im herkömmlichen Sinne (zumindest für mich) auch nur eine sekundäre Rolle. 

Nicht schlecht erstaunt war ich als ich Namen wie Philip Boa (in dessen Vorprgramm die Donkey Pilots bereits auftraten) und Siggi Bemm Jr. (Produzent dieses Albums; hat u.a. schon Udo Lindenberg, Peter Maffay, Phillip Boa, Caliban, Tiamat u. a. produziert) las, was ein gutes Creditpolster auf dem Konto der Band hergibt. 

Deshalb lasse ich diese Fakten auch einfach so im Raum stehen wie sie sind und komme zum Album "Garbage Man", das von "Celebrate Myself" (Track 1) eröffnet wird. Beim ersten Hör dachte ich spontan an Bob Dylan, was sicher der Art von Hector Pascal`s Stimme anhaftet. Er hat diesen etwas amerikanisierten Nachdruckstouch inne, mit dem man entweder von Anfang kann oder schlimmstenfalls direkt abgetörnt ist. Ein Dazwischen scheint mir unöglich zu sein?! Dieser Ersteindruck verliert sich aber bereits beim folgenden "First Class Depression" (Track 2), der gut losrockt und die mir bereits abgespeicherten Unpluggedimpressionen wie eine Leichtbauwand einreisst. Es rockt, es swingt leicht im hinteren Winkel, um immer wieder mit '70er Rockwurzeln zu winken. Erst mit "Dog Shit Avenue" (Track 3; Anspieltip I) geht es ein wenig ruhiger/ akustikzugeneigter zu, zumindest in den Songstrophen. Der Songtitel steht, um das als Randnotiz mit einzuflechten, namentlich für das hauseigene Label. In 2:38 Minuten schaffen es die Donkey Pilots einen ersten Ohrenaufsteller ins Rund zu spielen und das auf eine ihnen eigene Weise, was aus meiner Sicht mehr als nur positiv zu werten ist, da tausende Bands da draussen nahezu ewig nach einem wirklich bandeigenem Sound suchen. Wenn eine Band (in diesem Falle die Donkey Pilots) das schon beim ersten Full Length Album schafft (vorher sind just zwei EPs erschienen), dann ist das schon beeindruckend. MIt "Sweet" (Track 4) geht es in Blues Rock Gefilde, um mit "Space Station Of Your Worried Mind" (Track 5) in eine Art Hangout/ Hangover Soundtrack zu gehen, bei dem die Donkey Pilots textlich seltsame Bilder malen. Ich verrate nur soviel: James Bond "frönt" offenbar einem Schuhfetish?! ;-) Für diese Art Musik ein leicht schräges Bild. Der Film, der rein musikalisch läuft, geht mit "Vampire" (Track 6) in Richtung space-ig weiter, trotz der Doom Rock Einschübe, bei denen vor allem die Bassläufe und Gitarren sich hypnotisch mit imaginärem, rostigen Stacheldraht um das innere Bilderzentrum wickeln. Leicht schweratmig, nachdrücklich, zum Ende hin sich in der Weite verlierend und sanft abklingend. Erst bei "The Devil" (Track 8) kommt (bei jedem Hörgang) wieder etwas mehr Konzentration auf, trotz des dezent verstärktem Acoustic Blues Rock Arrangements, das mich seltsamerweise irgendwie an Ferdy Doernbergs Soloalben erinnert. Gut, dass "WannaBeHappy?" (Track 9; Anspieltip II) wieder mit stärkeren Eigenflair nach oben rockt. Vor allem die luftig leichte Kost, die hier mitschwingt, bringt einen äusserst wohltuenden Aufwind mit sich. Im kontextlichem Gegenschein, kommt mit "Pissed" (Track 10) eine weitere starke Nummer ums Eck, wenngleich der Songtitel der emotionale Widersacher des vorherigen Songtitels zu sein scheint. Ich vermute, dass die Donkey Pilots ihr Albumset bewusst so angelegt haben?! Am Besten sind es die Momente, die man nicht erwartet (wie im letzten Drittel dieses Songs), nicht erahnbar, aber gut. "World Of Pressure" (Track 11) huscht dann mit nur 2:56 Minuten Spielzeit auch eher vorbei als dass man es bewusster wahrnimmt, was aber angehörs des leicht verträumten Albumschliessers "Silent Seducer" (Track 12; Anspieltip III) nicht weiter schlimm ist. Das Album endet mit nicht allzu kopflastiger Tiefe und lässt meine Spannung auf die weitere Entwicklung dieser Band wachsen. 

6,75/ 10 Schafe Schüsse

(Dog Shit Ave/ New Music Distribution 2.012)

http://www.donkeypilots.com/

https://www.facebook.com/DonkeyPilots

Danny B

Schaf Schüsse: 

6
Eigene Bewertung: 6

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