Neuen Kommentar hinzufügen

Bild des Benutzers DannyB

DARKHAUS, My Only Shelter

Künstler/Band und Albumtitel: 

Erscheinungsdatum: 

11-2013

Label: 

Genre(s): 

Schon komisch wie gut sich der eigene Weg manches Mal anfühlt, wenn man dementsprechend guten Weg-Soundtrack hat, der nicht nur handwerklich schwer was hermacht, sondern auch noch die Stimmung in Einklang mit der Frühlingssonne zu bringen weiß, trotz dessen dass noch genug Tiefsinnigkeit übrigbleibt, um lauschend im Stillen zu philosophieren. Das alles kann ich guten, hörbarer Feststellung(en) nach der 2.011 gegründeten Formation Darkhaus zusprechen. Die Musiknerds unter Euch werden den Bandnamen längst irgendwo im Netz (bei Facebook oder Youtube z. B.) vernommen haben und wahrscheinlich mit kurzer Verwunderung festgestellt haben, dass sowohl Mr. Gary Meskil, wie auch sein Pro Pain Kollege Marshall Stephens, an Bord dieses kreativen Fünfers sind. Wer aber jetzt Pro Pain oder bellende Meskil-Shouts erwartet, wird enttäuscht werden. Wer wiederum open mind genug ist sich auf einen irgendwie positiven Ausflug in musikalisch, melodiöse Welten mitnehmen zu lassen, dem/ der sei diesen Debütalbum als brandheisser Tip mitgegeben! Soviel vorab.

Mit "Live Worth Living" (Track 1) öffnen sich zum Einstieg die Türen, anfangs etwas seicht-popig, dann aber kraftvoll aufblühend und man erahnt was da noch gehen könnte. Die Stimme von Sänger Kenny Hanlon erinnert (vor allem in den hochtonalen Spitzen) an keinen Geringeren als an Morton Harket (A-HA). Jedoch wäre es vermessen und sträflich Darkhaus nur auf diesen flüchtigen Tonaleindruck zu reduzieren, denn es sind vor allem die frischeverleihenden Electro-Effektspielereien und das geschmeidig-, zuweilen scharfkantige Riffing, was die Zündung vollendet - "Grace Divine" (Track 2). Musikalisch ein Mix aus Pop/ Rock und leichten Dark Wave/ Electro Nuancen, mit anderen Worten ein ausgewogener, wohldosierter Cocktail aus Erfahrung und Experimtierfreude, was ich in ähnlicher Weise, allerdings wesentlich Metalcore-lastiger so bislang nur von Fear Factory oder auch von Emergency Gate in ähnlicher Form vernommen habe. Selten war ich schon beim ersten Hör bereits beim zweiten Song mit einem Album so verwachsen, was Darkhaus mit spielerischer Leichtigkeit zielgenau geschafft. Ein erster faktisch-verdienter Respektpunkt. Und dann kommt er, der "Ghost" (Track 3; Anspieltip), er schwebt mal eben aus der Hüfte kommend hervor und nimmt solide arrangiert im Refrainteil spätestens vollkommen gefangen, während in den Strophen die Stimme vollkommen butterweich tief reingeht. Hier haben Darkhaus einen echten Hit aus dem Geisternichts sicht- bzw. hörbar gemacht! Ganz grosses Kino! Hier kann man auch den Videoclip zum Song empfehlen! 

Da fällt es anfangs echt schwer sich zu lösen zum folgenden "Break Down The Walls" (Track 4) überzugehen, aber spätestens wenn man im Drive drin ist (was schneller als erwartet der Fall ist), wippt man mit. Zum Ende hin gibt es sogar Flitzefinger-Soli von den Saiten und ordentlich Metal-Einschub (kurzzeitig), um den Song dann flüssig rundlaufen zu lassen. Es sind vor allem die kleinen Experimente, die im Darkhaus für frischen Abwechslungsreichtum sorgen, ohne dass es zu schweratmig oder kopflastig wird, ganz im Gegenteil - "Our Time" (Track 5), es entführt sogar ins Verträumte. Ich hoffe nur für Darkhaus, dass auch die entsprechenden Radiostationen den regelrechten Schrei nach Airplay hören?! Angehörs von Songs wie "Don`t Close Your Eyes" (Track 6) jedenfalls sollte man sich um Sommersoundtracks keine Sorgen machen. Noch einen grossen Zacken catchier kommt das vom Titel her irgendwie an Depeche Mode ("Enjoy The Silence") erinnernde "Breaking The Silence" (Track 7; Anspieltip II) im Gefühls-Hörzentrum an und bleibt vermutlich für längere Zeit dort?! Besser kann man catchiness nicht in einen Song (ver-)packen. Daumen hoch! 

Was man aber oftmals vergisst ist, dass nur ein dementsprechend guter-, nicht(!) überproduzierter Sound erst für aufgestellte Ohren und runtergeklappte-/ zufrieden-grinsende Kinnladen, Münder sorgt. Auch in diesem Punkt dürften die Erfahrungen von Gary Meskil ein grosser Pluspunkt gewesen sein. Von jetzt an laufen Darkhaus flüssig goldgießend zur Höchstform auf und lassen nicht mehr von den Ohrwurmrekruten ab, die fleißig in die Ohren geschickt werden - "Hour Of Need" (Track 8; Anspieltip III). Da fällt mir am Rande auf, dass Songs mit dem Wort Hour im Titel offenbar öfters Glücksbringer für Gary Meskil sein könnten, man erinnere sich nur an den melodischen Erfolgssong "Hour Of Time" von Pro Pain, aber das just als gedankliches Beiwerk. ;-) Welchen Stellenwert bzw. was der Gesang bei Darkhaus hat/ ausmacht und in wie weit er die Songs ausmacht, zeigt sich beispielgebend auf eindrucksvoll tief-ergreifende Weise ein weiteres Mal bei "Apostle" (Track 10; Anspieltip IV). Manchmal kommt es einem so vor, als hätten Darkhaus einem alle Sehnsüchte gebündelt entzogen und würden sie im fast geschrieenem Wort "Apostle" in die Ferne schicken. Ein Wechselbad der Emotionen entsteht unweigerlich. Plötzlich findet man sich nach tiefen Emotionen inmitten punkiger Riffs wieder "Son Of A Gun" (Track 11). Mit diesen Wechselstimmungen muss man erst einmal klarkommen, zumindest, wenn man dieses Album intensiver hört. Das Album eignet sich aber dennoch bestens als Reisesoundtrack, egal wie kurz oder lang die Wegstrecke auch ist, es lässt einen die Welt um einiges intensiver wahrnehmen. Mit zunehmenden Hörläufen erscheint es ein wenig so als habe man vielleicht die kleinen Hitzünder als wohlpunktuierte Highlights im Albumset platziert?! Anders kann ich mir einen weiteren Ohrwurm wie "Angelina" (Track 13; Anspieltip V) nicht erklären. Und bevor ich jetzt nur noch mehr Anspieltips an Euch rausgebe, schliesse ich diese Review mit dem Resümee, dass dieses Album eine nicht zu bereuende Blind-Kaufempfehlung bekommt, zumal mit "Hurts Like Hell" (Track 14) munter weiter gezünde(l)t wird und zwei weitere Special Mix Versionen von Eisbrecher -"Breaking The Silence (Eisbrecher "Club Cut")" (Track 15)- und "Life Worth Living (Kinky J-Mix)" (Track 16) quasi zum Bonusgenuss werden. Mit Darkhaus ist fest zu rechnen, soviel steht felsenfest!

Schafe Schüsse Hammermarke!

10/ 10 Schafe Schüsse

(Oblivion 2.013)

http://www.darkhausmusic.com/index.html

https://www.facebook.com/DarkhausOfficial

Danny B

Schaf Schüsse: 

10
Eigene Bewertung: 10

Review No.: 

Tags: